Sie ist offener geworden, sie hat mehr Selbstvertrauen bekommen, sie hat viele neue Menschen kennen gelernt und: "Ich habe mich auf eigene Beine gestellt." Das sagt Juliane, eine junge , körperlich behinderte Frau am Sonntagnachmittag bei der alljährlichen Soiree des Rotary Clubs Kitzingen in der Alten Synagoge, die all ihre zuvor genannten Schritte in ein eigenes Leben ihrem Hund "Kermit" zu verdanken hat.
Friedrich Walther ist derzeit der Präsident der Kitzinger Rotarier. Seine Amtszeit beträgt ein Jahr, und an ihm liegt es auch, diese Soiree zu gestalten. Er darf den Vortragenden einladen und auch den Spendenzweck des Nachmittags bestimmen. Und der geht in diesem Jahr an den Verein Vita Assistenzhunde e.V., um das Team Juliane und Kermit weiterzubilden.
Tatjana Kreidler war es, die vor 20 Jahren den Verein Vita Assistenzhunde gegründet hat. Hunde werden zu Helfer im Alltag für körperlich behinderte Menschen ausgebildet. Sie sollen etwa herunter gefallene Gegenstände aufheben, Schränke und Türen öffnen oder auch beim Bekleiden helfen. Nach erfolgter Ausbildung findet dann die Suche nach einem geeigneten Menschen statt, denn beide sollen sich ergänzen, sollen Partner sein. Dabei begleitet der Verein eine solche Partnerschaft ein Hundeleben lang, auch mit intensiven Nachbetreuungen.
"So ein Hund, das wäre mein größter Traum", waren die Gedanken von Juliane aus Frankfurt, als sie den Verein kennen lernte. Es dauerte einige Zeit, bis der richtige Hund gefunden war und dieser Traum dann auch in Erfüllung ging. Seit über vier Jahren nun gibt Kermit der jungen Frau soziale und emotionale Sicherheit. Sie hat ein Studium in einer anderen Stadt begonnen, hat sich eine eigene Wohnung gesucht und ein neues Leben begonnen.
Kermit war der Eisbrecher
Und bei einer Zugfahrt hat sie dann die Familie Walther kennen gelernt, und natürlich war Hund Kermit dabei der Eisbrecher, der Öffner der Türe. Am Sonntag konnte Friedrich Walther einen Spendenscheck in Höhe von 11.000 Euro an Tatjana Kreidler und Juliane überreichen, denn die Arbeit des Vereins wird rein auf Spendenbasis finanziert.
"Stromausfall – wie sicher ist unsere Stromversorgung", der Vortrag über dieses Thema durch Jürgen Kriegbaum von der ÜZ Mainfranken prägte den weiteren Nachmittag in der Synagoge. Der Leiter Netzservice und Krisenmanagement beim Lülsfelder Stromversorger warnte vor Panik vor dem großen "Blackout", der Europaweit für Stromausfall sorgen würde. Vorstellbar ja, wahrscheinlich aber kaum, so seine Analyse. Bundesweit liegt der Stromausfall bei 20 Minuten pro Kunde und Jahr. Im Versorgungsgebiet der ÜZ bei gerade mal drei bis vier Minuten, da hier durch die Energiewende ein umfangreicher Netzausbau nötig und mit der Modernisierung auch Sicherheit geschaffen wurde.

Zwar gebe es in Europa immer wieder Stromausfälle, auch längere, doch liegen die vor allem an Bränden, an Stürmen oder auch vermeintlich kontrollierten Abschaltungen, die aus dem Ruder laufen. Allerdings wurden erst kürzlich Anschlagspläne an kritischen Knotenpunkten der Stromversorgung bekannt und vereitelt.
Sicherheit vor längeren Stromausfällen bietet das Westeuropäische Verbundnetz, quasi ein See aus Strom, aus dem sich alle bedienen können und der den Ausfall eines Kraftwerks nicht ins Gewicht fallen lässt. Um die Sicherheit im Stromnetz weiter zu steigern, ist denn aber doch einiges nötig, unter anderem das Erstellen örtlicher und überörtlicher Konzepte und der Wandel von verbrauchsorientierter Versorgung hin zu erzeugungsorientiertem Verbrauch.