Sie musste sich während ihrer Dienstzeit so einiges anhören und hat ihre gute Laune doch nicht verloren. Nach 27 Jahren Arbeit bei der Verkehrsüberwachung Kitzingen geht Doris Rodenbach in die Altersteilzeit. Bürgermeisterin Astrid Glos sprach Rodenbach ihre Hochachtung für eine wichtige und wertvolle Arbeit aus. Hauptamtsleiter Peter Grieb lobte ihren "außerordentlich professionellen Umgang mit den Bürgern".
Am 1. März 1996 trat die Albertshöferin ihren Dienst als Verkehrsüberwacherin an, seit Februar 2010 fungierte sie als Teamleiterin. Von fröhlichen und ernsten Zeiten und einem teils nervenaufreibendem Job sprach der Leiter des Bürgeramtes, Frank Winterstein, bei der offiziellen Verabschiedung im Rathaus. "Und dennoch war ihr Lachen oft zu hören." Viele schöne Momente hat Rodenbach nach eigenen Worten in all den Jahren erlebt. Schulkinder haben ihr während der Frühschicht regelmäßig gewunken, Lehrer haben sie gelobt, weil zu Schulbeginn deutlich weniger Parkverkehr vor den Eingangstoren zu verzeichnen war, wenn sie Präsenz zeigte. Mit Radtouristen und Wohnmobilisten kam sie immer wieder ins Gespräch. "Fast alle auswärtigen Gäste waren übrigens angenehm erstaunt über die billigen Parkgebühren bei uns", erzählte sie.
In den letzten fünf Jahren hat Doris Rodenbach aber auch eine traurige Veränderung bemerkt. Immer öfter sah sie sich Verbalattacken und Beleidigungen ausgesetzt. "Was manche Mütter im Beisein ihrer Kinder loslassen, ist unfassbar", wunderte sie sich. "Da frage ich mich schon, ob sie sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sind."
Ab dem 1. Mai begann für Doris Rodenbach die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Sie freut sich auf deutlich mehr Zeit, die sie für die Gartenarbeit, fürs Walken mit einer Freundin, fürs Schwimmen oder für Reisen mit ihrem Mann nutzen möchte. "Und für Ihre Nerven ist die kommende Lebensphase sicher auch nicht schlecht", meinte Personalratsvorsitzender Wolfgang Zürrlein mit einem Schmunzeln.
Von: Ralf Dieter (Pressesprecher, Stadt Kitzingen)