Auf zum Endspurt: Zwei Wochen noch – bis 14. November – gibt es die Unicef-Siegerbilder als Schaufenster-Galerie in Kitzingen zu sehen. Die vorläufige Bilanz: Kein Vergleich zur World-Press-Ausstellung im Frühjahr. Aber das war auch nicht zu erwarten. Allein schon, weil es vorrangig um schwere Kost geht.
Fragt man Herbert Müller, Sachgebietsleiter der Hauptverwaltung, nach seiner Einschätzung, ist "die Ausstellung ein voller Erfolg". Was er vor allem daran festmacht, "dass immer wieder interessierte Gäste zu erkennen sind, die durch die Stadt bummeln". Zudem gebe es vom Stadtmarketingverein sowie den Einzelhändlern "positive Rückmeldungen". Man könnte auch vom Kitzinger 3G sprechen: Gehen, gucken und die Stadt genießen.

Genaue Besucherzahlen gibt es zwar nicht, Rückschlüsse auf den Zuspruch lassen sich wegen des Freiluft-Konzepts nur schwer ziehen. Man kann aber einen Blick auf die Folder werfen, die als Wegweiser für die Ausstellung gedruckt wurden. 8000 gibt es davon, 3000 befanden sich Mitte dieser Woche noch auf Lager, knapp 1000 lagen griffbereit in den Kästen.

Was aus der Corona-Not heraus begann – die Stadtgalerie kommt ohne Gedränge aus und der Besucher ist an der frischen Luft – findet inzwischen auch ohne Not Gefallen: Die Stadtgalerie, betont Müller, sei ein Konzept, "das wir auch nach Corona-Zeiten fortführen sollten". Dass sich "der Besuch Kitzingens nicht auf einen Ort reduziert, sondern die Besucher quer durch die Stadt geführt werden", ist so etwas wie das berühmte Schlagen von mehreren Fliegen mit einer Klappe.

Die Unicef-Siegerfotos sind als dreiteilige Präsentation angelegt: den Unicef-Jahresausstellungen 2017 sowie 2019 und der Ausstellung Unicef-Foto des Jahres von 2000 bis 2020. Letztere zeigt die Siegerfotos der vergangenen 20 Jahre. Insgesamt wurden 176 Bilder in 63 Geschäften samt Texttafeln ausgestellt.

Realisiert wurde die Ausstellung mit Unterstützung von Unicef Deutschland, der ehrenamtlichen Arbeitsgruppe Würzburg und von dem Mainstockheimer Volkmar Röhrig, der jahrelang auch die World-Press-Ausstellung nach Kitzingen geholt hat.
Mit der Auszeichnung zum „Unicef-Foto des Jahres“ prämiert Unicef Deutschland seit dem Jahr 2000 internationale Fotoreportagen, in denen die Lebensumstände von Kindern weltweit dokumentiert werden. Sowohl Einzelfotos als auch Fotoserien führen die Lebensverhältnisse von Kindern und Jugendlichen vor Augen, die sich in einer schwierigen Lage befinden. Dazwischen versteckt: Momente des Glücks und der Lebensfreude.

Ein paar Fakten zu Unicef: Das Deutsche Komitee für Unicef wurde am 30. Juni 1953 gegründet. Die Geschäftsstelle ist in Köln. Schirmherrin ist seit 2017 die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender. Heute arbeitet Unicef vor allem in Entwicklungsländern und unterstützt in rund 190 Staaten Kinder und Mütter in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung, Hygiene, Ernährung sowie Bildung.

Finanziert wird Unicef durch freiwillige Beiträge von Regierungen und durch Spenden. 1965 erhielt die Organisation den Friedensnobelpreis. Ehrenamtliche Unicef-Botschafter sind in Deutschland die TV-Moderatorinnen Sabine Christiansen und Nina Ruge, der Astronaut Alexander Gerst, der Fußball-Nationalspieler Mats Hummels, der Basketballer Dirk Nowitzki und das Topmodel Eva Padberg. 8000 Ehrenamtliche engagieren sich in Deutschland in rund 200 Gruppen für Unicef.

Am Abschluss der Ausstellung am Sonntag, 14. November, findet der Martini-Markt als verkaufsoffener Sonntag statt. An diesem Tag kann man letztmalig die Bilder anschauen – und von 13 bis 18 Uhr in den Geschäften einkaufen.