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Kitzingen: Anwohner wollen Natur am Wilhelmsbühl erhalten

Kitzingen

Anwohner wollen Natur am Wilhelmsbühl erhalten

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    Anwohner des Wohngebiets "Am Wilhelmsbühl" in Kitzingen wollen eine großflächige Vergrößerung des Baugebiets verhindern, was mit der Abholzung von Bäumen und Hecken verbunden wäre. Von links: die Kritiker des Baugebiets, Werner und Christine Göbel sowie Joachim Kristahn.
    Anwohner des Wohngebiets "Am Wilhelmsbühl" in Kitzingen wollen eine großflächige Vergrößerung des Baugebiets verhindern, was mit der Abholzung von Bäumen und Hecken verbunden wäre. Von links: die Kritiker des Baugebiets, Werner und Christine Göbel sowie Joachim Kristahn. Foto: Andreas Brachs

    Dass die Hecken, Bäume und Tiere oberhalb des Baugebiets "Am Wilhelmsbühl" Anwohner und Spaziergänger erfreuen, steht außer Frage. Deshalb haben auch 150 Nachbarn dagegen unterschrieben, dort weitere Wohnhäuser zu bauen. Ein Privatinvestor versucht seit Jahren, sein Areal als Wohngebiet genehmigt zu bekommen. Etwa 16 Häuser könnten dort entstehen. Mittlerweile ist auch der Stadtrat, der lange dagegen war, mehrheitlich auf Seite des Investors.

    Mehrere Anwohner werden nun ihre Gegenargumente bei der Stadtverwaltung einreichen. Gelegenheit dazu bietet ihnen die Beteiligung der Bürger und Behörden, die noch bis Ende dieses Monats läuft. An der Spitze des Protests stehen derzeit Christine und Werner Göbel, Joachim Kristahn sowie Erich Jakubczyk. Sie haben sich die Mühe gemacht, die vorliegenden Gutachten zum neuen Wohngebiet intensiv zu studieren. Darin haben sie "Hinweise auf Risiken und Gefahren" gefunden, wie eine "unzureichende Tragfähigkeit" des Bodens, was konventionelle Erdbauarbeiten ausschließe, zitieren sie aus den ihnen vorliegenden Unterlagen. 

    Sorgen der Anwohner

    Die Befürchtung: Der Steilhang könnte schon im Zug der Bauarbeiten ins Rutschen geraten, wenn entsprechend starke Niederschläge einsetzen. Auch sorgen sie sich um die Kapazitäten der vorhandenen Kanalleitungen, die überlaufen könnten. Schon in der Vergangenheit hatten sie kritisiert, dass die Parkplätze auf den neuen Grundstücken kaum ausreichen würden. Die Anwohner rechnen mit mehr Verkehr, mehr Lärm und Gefahren für spielende Kinder. 

    Allerdings räumen die Kritiker des Wohngebiets durchaus ein, dass sich technische Probleme, wie die aufwändigeren Erdarbeiten, wohl durch mehr Aufwand und Kosten bewältigen ließen. Das sei letztlich die Aufgabe des Investors und der Baufirmen. Worüber sie aber nicht hinwegsehen wollen: Im Zuge der Bebauung des Hangs müssen zig Bäume, Hecken und in der Folge Tiere weichen – und das im Außenbereich der Stadt. Das Ehepaar Göbel, Kristahn und Jakubczyk haben Hirschkäfer, Zauneidechsen, Haselmäuse, Bläuling, Wildbienen, Erdhummeln und Igel im lebenden Gehölz wie im Totholz entdeckt. Um diese Flächen und die Tiere zu schützen, hoffen sie auf Unterstützung der professionellen Naturschützer im Landratsamt und in Verbänden. 

    Anwohner des Wohngebiets "Am Wilhelmsbühl" in Kitzingen wollen eine großflächige Vergrößerung des Baugebiets verhindern, was mit der Abholzung von Bäumen und Hecken (im Bildhintergrund) verbunden wäre.
    Anwohner des Wohngebiets "Am Wilhelmsbühl" in Kitzingen wollen eine großflächige Vergrößerung des Baugebiets verhindern, was mit der Abholzung von Bäumen und Hecken (im Bildhintergrund) verbunden wäre. Foto: Andreas Brachs

    Wege zum Kompromiss

    Dass sie am Ende eine vollständige Ablehnung der ungeliebten Baugebietserweiterung erreichen können, damit rechnen die Initiatoren der Gegenbewegung wohl nicht mehr. Ihnen würde es aber helfen, wenn nur die Hälfte der Gebäude, also acht bis zehn, gebaut würden und dafür mehr Lebensraum für Fauna und Flora erhalten bliebe. 

    Ihre Argumente wollen sie jedenfalls im Verfahren vortragen und somit auch dem Stadtrat für seine Beratung vorlegen. Auf diese Möglichkeit wollen sie ihre Nachbarn hinweisen. Der Stadtrat hatte in seiner jüngsten Sitzung mit 19:9 für die Bebauungsplan- und Flächennutzungsplan-Änderung gestimmt.

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