Eine Puppe, ein Schöpflöffel, ein Stempel und ein Rezeptheft könnten am Samstag, 27. Januar, ab 19 Uhr, in der Alten Synagoge Kitzingen im Mittelpunkt des Abends stehen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Fördervereins ehemalige Synagoge Kitzingen hervor, der auch folgende Informationen entnommen sind.
Aus Anlass des internationalen Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus übernehmen 15 Objekte aus einstigem jüdischen Besitz Zeitzeugenschaft und erzählen ihre Geschichte und die ihrer vertriebenen oder umgebrachten Besitzerinnen und Besitzer. Aufbewahrt und für den Abend zur Verfügung gestellt werden sie in und von den Archiven aus 15 Landkreisgemeinden, die sich seit einiger Zeit mit den drei Fördervereinen ehemaliger Synagogen im Landkreis Kitzingen informell zum Netzwerk Jüdischer Friedhof Rödelsee zusammengefunden haben.

Nur noch wenige lebende Zeitzeugen
Auf diesem einstigen Verbandsfriedhof wurden jahrhundertelang, bis 1942, ihre jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner bestattet. Am 78. Jahrtag nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee gibt es nur noch wenige lebende Zeitzeuginnen und -zeugen, so dass in Zukunft Erinnerung an diese über Biografien, digital oder eben anhand von erhaltenen jüdischen Objekten vermittelt werden wird. Das Publikum wird an diesem Abend nach Art eines Museumsbesuchs durch verschiedene Räume der Alten Synagoge wandeln und an einzelnen Stationen von lokalen Expertinnen und Experten Einmaliges zu den Objekten und zur historischen jüdischen Kultur und Religion im ehemaligen Rabbinat Kitzingen erfahren. Für die musikalische Begleitung werden Marita Schwab und Julian Glienke sorgen.