Wenn es nach der SPD-Fraktion im Volkacher Stadtrat ginge, dann würde auswärtigen Autos von Freitag 18 Uhr, bis Sonntag, 22 Uhr, die Zufahrt zur Volkacher Innenstadt verwehrt. Ein Antrag, dies zu testen, lag dem Stadtrat am Montag vor.
Die Problematik war nicht das erste Mal Thema im Stadtrat. Dennoch wünschte sich Barbara Nikola-Bier (SPD), dass der Stadtrat den Versuch der autofreien Innenstadt – mit einer Ausnahmeregel für Anwohner und Hotelgäste – "einfach mal ausprobiert". Das Echo im Gremium war verhalten, wenngleich nicht grundsätzlich ablehnend. Peter Haupt (FW) verwies darauf, dass in einer Fußgängerzone auch Radfahrer, die Anja Hirt (FW) im Vergleich mit Autos als das "größere Problem" bezeichnete, absteigen müssten. Ingrid Dusolt (fraktionslos) begrüßte den SPD-Vorschlag, möchte aber im Sinne der Geschäftswelt in der Innenstadt den Freitagabend vom Autoverbot ausnehmen.
Umsetzung möglicher Fahrverbote wird vertagt
Bürgermeister Peter Kornell warb für eine möglichst breite Debatte mit allen Betroffenen. Dazu sei man in Volkach erst soweit, wenn die Sanierung der Josef-Wächter- sowie der Spitalstraße beendet sei, was frühestens im kommenden Jahr der Fall sei. Auch Hirt warb für den Dialog: Die Stadt dürfe Fahrverbote nur verhängen, wenn die Anwohner dies auch möchten. Am Ende der Aussprache nahm die SPD ihren Antrag zurück und man einigte sich im Stadtrat darauf, die Umsetzung möglicher Fahrverbote weiter zu verfolgen, aber nicht sofort darüber zu entscheiden.
Wenige Chancen sah der Bürgermeister, wie von der SPD-Fraktion per Antrag gefordert, Schotterflächen in Privatgärten generell zu verbieten und stattdessen Pflanzflächen vorzuschreiben. In den geltenden Bebauungsplänen sei dies ohnehin so vorgeschrieben und in Bestandsgärten per Verbot kaum zu regeln, so Kornell. Robert Amling (FW) und Roger Schmidt (Bürgerliste) meinten, es sei wichtig, das Verbot von Schottergärten in den Neubaugebieten zu kontrollieren. Dies sei eindeutig Aufgabe des Landratsamtes und nicht der Stadt, entgegnete der Bürgermeister. Am Ende kam es zu einem mit großer Mehrheit gefassten Beschluss, als Stadt im Rahmen des Möglichen auf viele Pflanzen in Gärten hinzuwirken.
Beratungsangebot für Privatgärtner
In eine ähnliche Richtung zielte ein dritter SPD-Antrag, die Bepflanzung von Privatgärten zu unterstützen, durch Beratung und Abgabe von Saatgut. Einstimmig beschloss der Stadtrat, im Herbst über die Volkshochschule in Volkach einen Vortrag mit der Gartenfachberaterin des Landkreises anzubieten sowie in einer Ausgabe der städtischen "Volkach Zeit" über insektenfreundliche Gärten zu informieren. Zudem möchte man den örtlichen Gartenbauverein einbeziehen.