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MARKT EINERSHEIM: Bälle statt BHs: Sexy Kalender für Fußballer

MARKT EINERSHEIM

Bälle statt BHs: Sexy Kalender für Fußballer

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    Das Runde muss ins Eckige: Die Kalender-Girls – eingerahmt von Johanna und Anna-Maria Gamm – zeigen sich auf dem Mannschaftsfoto humorvoll und sexy zugleich.
    Das Runde muss ins Eckige: Die Kalender-Girls – eingerahmt von Johanna und Anna-Maria Gamm – zeigen sich auf dem Mannschaftsfoto humorvoll und sexy zugleich. Foto: Foto: Stefan Weber

    Mit ihren langen Beinen ist Johanna Gamm eine tolle Torjägerin. Keine Frage, wo die 18-Jährige am Wochenende zu finden ist: auf dem Fußballplatz. Entweder spielt sie selbst oder sie feuert die Rot-Gelben an, die Herrenmannschaft aus Markt Einersheim. Auf deren Rasen fand im Sommer auch das Markt Einersheimer Gauditurnier statt, bei dem alle Vereine des Ortes eine Mannschaft stellen und sich miteinander messen dürfen – rein zum Spaß. Die Gaudi war heuer besonders groß und am Ende hatten Johanna und ein paar Freundinnen per Handschlag mit dem Fußball-Trainer ein ganz besonderes Projekt besiegelt. Einen sexy Kalender für Fußballer.

    Doch der Reihe nach. „Irgendwie haben unsere Jungs einen Kalender in die Finger gekriegt, den andere Mädchen gemacht hatten“, erzählt Johanna Gamm. „Und dann haben sie gemeint: 'Das könntet Ihr doch mindestens so gut.'“ Als dann noch der Trainer der 1. Mannschaft, Josef Unser, versprach, die Produktionskosten für einen Markt Einersheimer Fußballerinnen-Kalender vorzuschießen, war der Deal gemacht – zumindest fast. „Den Preis für die schönste Mannschaft des Gauditurniers haben wir auch noch rausgehandelt“, berichtet die 18-jährige und grinst dabei schelmisch.

    Aus Gaudi wird Ernst

    Beim Markt Einersheimer Weinfest trommelten die Initiatorinnen weitere „Kalender-Girls“ zusammen – und auf einmal wurde aus der Gaudi-Idee tatsächlich Ernst. „Viele Freunde, die uns vorher angestachelt hatten, waren plötzlich gar nicht mehr so begeistert“, erinnert sich Johanna lachend. Doch acht Mädels aus Markt Einersheim und die Albertshöfer Weinprinzessin, deren Freund aus „Enerscha“ kommt, machten jetzt Nägel mit Köpfen. Nach kurzer Suche fanden sie in Stefan Weber aus Großlangheim einen Hobbyfotografen, der gerne bereit war, die Kalenderbilder aufzunehmen.

    „Wir haben Trikots, Stutzen und Fahnen vom Dachboden des Sportheims geholt – in unseren Vereinsfarben Gelb und Rot“, blickt Anna-Maria Gamm zurück. Johannas 20-jährige Schwester ist zwar eigentlich keine Fußballerin, doch zusammen mit all den anderen „Spielerfrauen“ schlüpfte sie für die Fotos in kreativ-knappe Kicker-Outfits – und zeigte zudem echtes Schusstalent. „Auf mein Foto bin ich schon ein bisschen stolz“, gibt Anna-Maria zu. Es zeigt die junge Dame „voll in Aktion“, wie sie gerade mit Wucht und wehenden Haaren den Ball vom Tor wegschlägt. „Wie oft wir das wiederholt haben, bis das Bild gepasst hat, sag' ich lieber nicht.“

    Shooting in Hellmitzheim

    Überhaupt sei Fotograf Stefan „voll nett“ gewesen, und sehr geduldig. „Wenn uns ein Bild nicht gefallen hat, hat er es immer nochmal gemacht.“ Aufgeregt seien eigentlich alle gewesen, als Stefan im August zum großen Shooting rief. „Es war ein windiger und kalter Augusttag.“ Anna-Maria schüttelt sich: „Auf den Bildern sieht man es dank Stefan zwar nicht, aber wir haben ganz schön gefroren.“

    Da die Motive geheim bleiben sollten und die Mädels sich nicht mitten in Markt Einersheim entblättern wollten, zog der ganze Tross zum Fotografieren nach Hellmitzheim. „Bevor es losging, haben wir uns erst mal einen Sekt gegönnt.“ Der ließ die Kälte vergessen und die Motiv-Ideen sprudeln. Manchmal ersetzten Bälle den BH, ein anderes Mal Fahnen. Sogar der Rasenmäherbulldog wurde zweckentfremdet.

    Ob den Hellmitzheimer Jungs da nicht die Augen aus dem Kopf gefallen sind? „Wenn uns jemand gesehen hätte, wäre das vielleicht passiert. Aber wir haben es geschafft, dass alles schön geheim blieb.“ Nachdem die Bilder im Kasten waren, fieberten die Mädels dem Druck entgegen. 150 Exemplare wurden angefertigt. 30 davon haben die Mädels bei Heimspielen bereits verkauft. „Ich hab' immer welche im Auto“, sagt Johanna.

    Gerne würden die „Kalender-Girls“ ihren Sponsoren – Josef Unser und dem Weingut Gamm, die jeweils 250 Euro spendierten – die Auslagen zurückerstatten. „Deshalb“, sagt Johanna augenzwinkernd, „tut uns im Prinzip jeder noch was Gutes, der einen Kalender kauft.“

    Weihnachtsgeschenk?

    Zu haben ist der Kalender fürs Jahr 2015 bei jedem Spiel der Markt Einersheimer Fußballer (1. Mannschaft) und bei den Mädels selbst.

    Kontakt: Anna-Maria und Johanna Gamm, Weingut Gamm, Mönchsondheimer Straße 4, Tel. (0 93 26) 4 87, Mail: anna-maria_gamm@web.de

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