Südlich von Schwarzenau soll ein pädagogisches Reitprojekt entstehen. Die 0,6 Hektar große Fläche liegt unweit des Mains südlich der Staatsstraße 2450, ehemals B 22. In ihrer Sitzung am Dienstag im Langhaus befürworteten die Mitglieder des Marktgemeinderates bei zwei Gegenstimmen das Vorhaben von Anna-Lena Rexilius, der Inhaberin der pädagogischen Reitschule im Markt Eisenheim.
Planerin Christine Röder vom Büro Weimann Ingenieure aus Dettelbach berichtete von einer sozial und therapeutisch wertvollen Einrichtung, die mit viel Grün harmonisch in die Landschaft eingefügt entstehen soll. Nicht geplant sei der Bau einer Reithalle. Anna-Lena Rexilius erklärte, dass sie sich eine neue Existenz aufbauen will, nachdem ihr bisheriges Projekt in Eisenheim aus pachtrechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehe. Sie zeigte ein kurzes Video über ihre therapeutische Arbeit mit dem Titel "Islandpferde an der Mainschleife", den die Ratsmitglieder aufmerksam verfolgten.
Bürgermeister Volker Schmitt teilte mit, dass es für die Ausweisung des Sondergebiets notwendig sei, den Flächennutzungsplan zu ändern. Einstimmig befürwortete das Ratsgremium die Änderung und fasste einen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Reitanlage Schwarzenau Süd". Die Gemeindeverwaltung wurde beauftragt, die frühzeitige Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit in die Wege zu leiten.
Ratsmitglied Max Hegler schwärmte: "Ich finde das Konzept super. Das wird eine Bereicherung für Schwarzenau und unsere ganze Marktgemeinde." Zweite Bürgermeisterin Christine Sendner, selbst wohnhaft in Schwarzenau, trug diverse Fragen dortiger Bewohner vor, vor allem zum Freibleiben von Wirtschaftswegen, zu Parkflächen und zu abgestellten Fahrzeugen. "Zehn Parkplätze entstehen", antwortete Christine Röder auf die Frage von Gemeinderätin Maria Fieber. "Die meisten Kinder kommen in Fahrgemeinschaften", ergänzte die Antragstellerin. "Zwölf Ponys aktuell, die allerdings reduziert werden", lautete ihre Antwort auf Ralf Henningers Frage nach der Anzahl der Pferde. Auch Henninger und Hartmut Ratz befürworteten das ihrer Ansicht nach tolle Konzept. Lukas Bremer bat darum, die Zufahrtssituation zur Reitanlage von der Staatsstraße zu prüfen. Verwaltungschef Norbert Filbig antwortete, dass diese Frage im Rahmen der Beteiligung der Behörden geklärt werde. Bremer und Simon Weckert stimmten gegen das Vorhaben, ohne ihre Gründe zu nennen.
50 Prozent Briefwähler
Für die anstehenden Bundestagswahlen sind bei der Gemeinde bereits 1400 Briefwahlanträge eingegangen. Laut Bürgermeister Schmitt sind das etwa 50 Prozent aller Schwarzacher Wahlberechtigten. Am Kindergarten in Stadtschwarzach wurden ein Baum und Sträucher entfernt, um die Sicht und die Verkehrssituation in der Kirchgasse zu verbessern. Die Feuerwehrhäuser in Gerlachshausen, Hörblach und Schwarzenau werden mit einem elektronischen Schließsystem ausgestattet. Den Auftrag erhielt die Firma Faciliteam aus Würzburg zum Angebotspreis von 9700 Euro.
Mehrere Beschlüsse fassten die Ratsmitglieder als Antwort auf die Stellungnahmen bei der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung zur Erweiterung des Gewerbegebiets südlich der B 22. Das Büro TIG hatte die von Bürgerinnen und Bürgern sowie Trägern öffentlicher Belange vorgebrachten Bedenken und Anregungen ausgewertet.