Die Anfrage für ein Wohnprojekt für Senioren lag dem Casteller Gemeinderat am Montagabend vor. Zum Thema Erweiterung des Baugebiets Schupfäcker am westlichen Ortsrand in Richtung Wiesenbronn stellte der in Wiesentheid ansässige Unternehmer Johannes Arndt seine Idee vor, dass dort auf etwa acht bis zehn Bauplätzen derartige Häuser entstehen sollen. Die bereits beschlossene erneute Erweiterung des Areals wird insgesamt etwa 16 Bauplätze bringen.
Die Erschließung soll im nächsten Jahr starten, teilte Bürgermeister Jochen Kramer mit. Die Kommune erachtet das Neubaugebiet als notwendig, da sie in Castell momentan nur noch vier freie Flächen zur Verfügung hat. Johannes Arndt, der als Unternehmer Holzhäuser nach dem Modell einer finnischen Firma vertreibt, möchte die seniorengerechte Siedlung auch mit diesem Häusertyp bestückt sehen. Er stellt sich eine Art kleines Dorf mit einem Marktplatz in der Mitte vor, das behinderten- und seniorengerecht mit Fußwegen und barrierefreien Stätten ausgestattet sein soll. Um einen möglichst guten Service zu haben, würde Arndt sich um die Niederlassung eines Pflegedienstes, oder einer Sozialstation in dem Gebiet kümmern. Außerdem könne man weitere Dienstleitungen, wie etwa die Übernahme von Einkäufen, anbieten.
Wie Arndt ausführte, würde er nicht als Investor, sondern als Ideengeber, auftreten. Die Gemeinde solle die acht bis zehn Plätze für das Vorhaben reservieren, mögliche Interessenten müssten sich dann einen Bauplatz kaufen, und in der Folge bei ihm das passende Haus erwerben. Wolle jemand einen herkömmlichen Bauplatz, könnte er im verbleibenden Areal einen solchen bekommen.
Die Gemeinderäte zeigten sich interessiert über das Projekt. Vereinbart wurde, dass sich das Gremium in einer internen Sitzung noch einmal mit dem Thema befasst und Vor- und Nachteile abwägt. Ob es vorstellbar ist, oder nicht, müsse man sehen, meinte Bürgermeister Jochen Kramer. Im Anschluss an die Erläuterungen zum seniorengerechten Wohnen stellte der beauftragte Ingenieur Valentin Maier aus Höchstadt eine Variante vor, wie der dritte Abschnitt des Baugebiets Schupfäcker erschlossen werden könnte. Sollte sich die Gemeinde auf das Modell Arndts einigen, müsste es etwas angepasst werden.