Rainer Fell steht am Rande einer kleinen Schonung, die einmal die Zukunft des Iphöfer Stadtwalds werden sollte. Doch nun ist aus dem Hoffnungsareal eine Geisterkulisse geworden: vertrocknete, kraftlose Bäume, so weit das Auge reicht. „Vielleicht“, sagt Fell, „erholt sich mancher noch.“ Dieses „Vielleicht“ ist zu einer Lieblingsvokabel deutscher Förster geworden, weil selbst die Erfahrensten unter ihnen keine verlässliche Prognose wagen, wohin sich der Wald in Zeiten des Klimawandels entwickeln wird. Fell hat Iphofens Stadtrat an diesem heißen Montagabend bewusst hierher geführt. Es ist einer jener Standorte, an denen die Vergänglichkeit der Natur beispielhaft zu beobachten ist. Wenn ein langjähriger Stadtförster wie Fell Wald sieht, dann sieht er nicht nur Bäume. Er sieht vor allem Probleme.
Iphofen