Rechtzeitig zum Start der Ernte öffnet der neue Agrarbetrieb der BayWa AG seine Tore im ehemaligen Hafen der Fulgurit Dettelbach. Ab sofort können Landwirte aus der Region ihr Getreide dort abliefern. Bis Mitte 2015 soll der Ausbau des Standorts abgeschlossen sein. Bei einem Pressetermin am Montag informierten der Spartengeschäftsführer der BayWa für die Region Unterfranken, Reinhard Stierkorb, und Investor Reiner Fränkle über den aktuellen Stand der Dinge auf dem Gelände in der Adolf-Oesterheld-Straße im Gewerbegebiet Dettelbach Ost.
Mit dem Vorhaben setzt die BayWa auf langfristige Zusammenarbeit mit der Fränkle Unternehmensgruppe. Die Firma aus Baden-Württemberg, die erst im September vergangenen Jahres Eigentümer des Hafens wurde, baut ihn als Getreideumschlagsplatz, aber auch für Güter aller Art aus.
600 Tonnen pro Stunde
Der Münchner Handels- und Dienstleistungskonzern BayWa will auf lange Sicht die Infrastruktur der Landwirtschaft in der Region stärken, um weiterhin die Anforderungen ihrer Kunden an die Leistungsfähigkeit in den Produktbereichen Getreide, Futtermittel und landwirtschaftliche Betriebsmittel zu erfüllen. Die Anlage hat ein Leistungsvermögen von 600 Tonnen Getreide/Stunde. An der Schiffsverladestelle können stündlich 300 Tonnen umgeschlagen werden. Zudem wurde in Anlagen für Reinigung, Entstaubung und Fördertechnik investiert.
Bis Mitte 2015 wird der Agrarhandelsbetrieb mit einer Lagerkapazität für insgesamt 14 000 Tonnen Getreide und einer Düngerhalle mit 3000 Tonnen Fassungsvermögen ausgestattet. Zwei der geplanten vier neuen Riesen-Silos stehen bereits. Ebenso werden auch Büro-, Verkaufs- und Seminarräume und ein Lagerraum für Stückgut errichtet.
So zieht der bisherige Agrarbetrieb, An der Leite 3, in Dettelbach an den neuen Hafenstandort, der Technikbereich bleibt am bisherigen Standort. Die Mitarbeiter der Agrar-Abteilung arbeiten am Hafen, zusätzlich sollen laut Stierkorb bis zu 15 neue Arbeitsplätze entstehen. „Wir freuen uns sehr, dass sich die BayWa für Dettelbach als Standort entschieden hat“, sagte Dettelbachs Bürgermeisterin Christine Konrad.
Fasziniert von der Lage
Befürchtungen der Bevölkerung, die BayWa würde Dettelbach verlassen, seien somit unbegründet. Für die Landwirtschaft der Region sieht Konrad eine deutliche strukturelle Verbesserung. Investor Fränkle hatte ein dickes Lob für die Genehmigungsbehörden parat: „Das Genehmigungsverfahren durch die Stadt und das Landratsamt Kitzingen war Extraklasse.“ Für ihn ist die gute logistische Anbindung an das Straßen- und Wassernetz am neuen Standort der Hauptgrund seiner Investition. Die Lage des Dettelbacher Hafens habe ihn schon immer fasziniert.