Mainbernheim wird ab 2014 einen hauptamtlichen Bürgermeister haben. Noch sind die Voraussetzungen dafür zwar nicht geschaffen – der Stadtrat muss dazu eine entsprechende Satzung erlassen – doch hat sich mit den Freien Wählern in ihrer Hauptversammlung am Montagabend nun auch die größte Fraktion im Stadtrat deutlich für eine solche Lösung ausgesprochen.
Die Kommunalwahlen im März 2014 werfen ihre Schatten. Auch in Mainbernheim wird es gravierende Änderungen geben: Bürgermeister Karl Wolf wird nach 18 Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl antreten. Stellt sich also für die Parteien im Stadtrat die Frage nach einem Nachfolger für Wolf.
Rainer Saueracker, Vorsitzender der Freien Wähler Mainbernheim machte am Montagabend deutlich: „Wir haben noch keinen Bürgermeisterkandidaten.“ Die Suche läuft, hängt aber, das machte auch Robert Finster von der SPD vor einigen Wochen in einem Gespräch deutlich, sehr von der Frage ab, ob es künftig einen haupt- oder weiter einen nebenamtlichen Bürgermeister in der Stadt geben wird.
Deutliche Signale im Stadtrat
„Wir haben im Stadtrat bereits darüber diskutiert, wie es weiter gehen kann“, sagte Fraktionsvorsitzender Peter Kraus am Montagabend vor der Versammlung. Und die Signale im Stadtrat zeigten deutlich: Ohne einen hauptamtlichen Bürgermeister werde es schwierig die anstehenden Projekte zu bewältigen. Grundsätzlich gebe es in Bayern hauptamtliche Bürgermeister ab einer Einwohnerzahl von 5000. Kleinere Gemeinden könnten aber per Satzung einen hauptamtlichen Bürgermeister einsetzen. „Es spricht einiges dafür, darüber nachzudenken“, sagte Kraus.
Da ist zum einen die personelle Situation im Rathaus: Mainbernheim ist noch eine eigenständige Gemeinde, keiner Verwaltungsgemeinschaft angeschlossen, hat also eine eigene Verwaltung. „Auf Dauer geht‘s mit dem vorhandenen Personal nicht, wenn weiter so viele Projekte anstehen“, so Kraus. Und Bürgermeister Karl Wolf, wie auch sein Stellvertreter Georg Gurrath, waren persönlich in der Lage, etliche Verwaltungsaufgaben zu übernehmen.
Ob das ein anderer nebenamtlicher Bürgermeister so kann, sei fraglich und könne von einem Bewerber, der neben dem Bürgermeisteramt noch einen Hauptberuf hat, auch kaum erwartet werden. Der Zeitaufwand dafür sei einfach zu hoch.
Zudem sei Mainbernheim mit seinen rund 2250 Einwohnern neben Geiselwind die größte Gemeinde im Landkreis, die keinen hauptamtlichen Bürgermeister habe. Und ein Mitarbeiter der Verwaltung werde wohl als aussichtsreicher Bewerber für das Bürgermeisteramt in einer Nachbargemeinde kandidieren – im Falle einer Wahl werde der dann nicht mehr mit voller Stundenzahl zur Verfügung stehen.
Nachdem sich schon die CSU- und auch die SPD-Fraktion mehr oder weniger öffentlich für einen hauptamtlichen Bürgermeister in Mainbernheim ausgesprochen haben, wird es wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich der Stadtrat insgesamt dazu entschließen wird, eine entsprechende Satzung zu beschließen.
Für die Stadtratswahl 2014 wollen die Freien Wähler Mainbernheim mit einer kompletten Liste, also mit 28 Kandidaten antreten. Dazu gab Kraus die Devise aus: „Jetzt vorbereiten, im Herbst nominieren und im Dezember die Liste einreichen.“