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GROSSLANGHEIM: Das abenteuerliche Leben des Andreas Mader

GROSSLANGHEIM

Das abenteuerliche Leben des Andreas Mader

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    Archäologe aus Großlangheim: Pater Evaristus Andreas Mader 1912 im Paulus-Hospiz Jerusalem
    Archäologe aus Großlangheim: Pater Evaristus Andreas Mader 1912 im Paulus-Hospiz Jerusalem Foto: Foto: Salvatorianer Süddeutschland

    Sein Leben liest sich wie ein Abenteuerroman: Der aus Großlangheim stammende Salvatorianerpater Evaristus Andreas Mader (1881 bis 1949) lebte und arbeitete von 1911 bis 1932 mit Unterbrechungen als Archäologe in Palästina. In die Geschichte eingegangen ist er als Entdecker der Brotvermehrungskirche am See Genezareth vor 80 Jahren.

    Bereits im Januar hatte die Main-Post in einem ganzseitigen Beitrag über das Wirken Maders berichtet, nach dem in Großlangheim eine Straße benannt ist. Nun kann man sich noch umfangreicher über das Leben des Forschers informieren. In seinem soeben erschienenen Buch „Evaristus Andreas Mader – Als Archäologe in den Fußspuren Pater Jordans“ beschreibt Pater Leonhard Berchtold, Provinzial der Salvatorianer, den ungewöhnlichen Lebensweg des Priesters und Gelehrten.

    Geboren wurde Andreas Mader am 9. Januar 1881 als eines von fünf Kindern in Großlangheim im Landkreis Kitzingen. Sein Vater starb früh, das Geld für ein Studium fehlte. 1895 schrieb er ein Gesuch mit der Bitte um Aufnahme im Missionsorden der Salvatorianer, weil er „Missionär werden“ wolle, und wurde noch im gleichen Jahr im Mutterhaus in Rom als Kandidat aufgenommen.

    Schon früh interessierte er sich für das Alte Testament und die Archäologie. 1903 wurde er in Freiburg zum Priester geweiht. 1911 reiste er als Stipendiat des Archäologischen Instituts der Görres-Gesellschaft, deren Direktor er später werden sollte, erstmals nach Jerusalem. Durch seine archäologischen Funde erwarb er sich in wissenschaftlichen Kreisen hohes Ansehen – auf ihren Reisen wurde die Forschergruppe aber schon mal von der Polizei für Banditen gehalten und festgenommen. „Ihr seht wohl, dass eine solche Forschungsreise kein Spaziergang durch schöne Palmengärten und duftige Orangenhaine ist“, schrieb er 1929 in einem Brief.

    1932 gelang ihm dann eine Sensation: Bei Ausgrabungen am See Genezareth legte er die Kirche der Brotvermehrung frei, wo der biblischen Überlieferung nach Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen 5000 Männer sowie Frauen und Kinder gespeist haben soll.

    Maders Liebe zum Orient war so stark, dass er sich wünschte, „dass die gütige Vorhersehung, die mich schon mein ganzes Leben hindurch so liebevoll beschützt und geführt hat, mich nicht im profanen Europa, sondern im Hl. Land sterben lässt“. Doch seine angeschlagene Gesundheit zwang ihn zurück nach Deutschland. Am 13. März 1949 starb er im Pflegeheim der Ursberger Schwestern in Percha.

    Das 45-seitige Buch von Leonhard Berchtold ist erschienen in der Reihe „Salvatorianer, die es sich lohnt zu kennen“. Es kann zum Preis von drei Euro zuzüglich Versandgebühr bezogen werden.

    Bestellmöglichkeit: Provinzialat der Salvatorianer, Agnes-Bernauer-Straße 181, 80687 München. Tel. (089) 54 67 37 31; E-Mail: info@salvatorianer.de

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