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MÖNCHSONDHEIM: Das Reich der Mitte als Adrenalin-Kick

MÖNCHSONDHEIM

Das Reich der Mitte als Adrenalin-Kick

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    Das nächste Abenteuer wartet: Kerstin Hüllmandel und Albert Knaus brechen im April zu einer sechsmonatigen Tour ins Reich der Mitte auf.
    Das nächste Abenteuer wartet: Kerstin Hüllmandel und Albert Knaus brechen im April zu einer sechsmonatigen Tour ins Reich der Mitte auf. Foto: Foto: Knaus

    In 144 Tagen mit dem Wohnmobil nach China: Kerstin Hüllmandel und Albert Knaus brechen vom 26. April bis 15. November zu einem Abenteuer auf. Die Betreiber des „Historischen Pfarrhofs“ in Mönchsondheim machen derzeit in Spanien Urlaub und kennen sich mit spektakulären Reisen aus: Vor einigen Jahren absolvierten sie beispielsweise einen Pilgerritt nach Santiago de Compostela. Fragen an das reiselustige Paar vor der Abfahrt ins Reich der Mitte.

    Frage: Was tut sich im Historischen Pfarrhof in Mönchsondheim?

    Albert Knaus: Der Historische Pfarrhof muss momentan fast acht Monate ohne uns auskommen, da wir viel mit dem Reisemobil unterwegs sind. Einzig unsere Hausgäste beleben den Hof von Mai bis Oktober.

    „Je mehr man nachdenkt, umso mehr geht schief.“

    Kerstin Hüllmandel über die Reisevorbereitungen

    An unsere Pilgertour 2004 nach Santiago de Compostela denken wir gerne zurück, weil . . .

    Kerstin Hüllmandel: . . . es ein unvergessliches Abenteuer war, das man nicht mehr kopieren kann. Wir werden daran unser Leben lang zehren. Es hat uns und unsere zwei Pferde, Lavella und Diabolo und natürlich unsere Hündin Ferdinand – die leider im März mit 14 Jahren eingeschläfert werden musste – zu einem unverwüstlichen Team zusammen geschweißt.

    Woher kommt die Abenteuerlust?

    Knaus: Jedes Jahr nach Spanien zu fahren ist zwar schön, aber wir brauchen doch ab und zu einen oder viele Adrenalin-Kicks. Wir haben immer einmal eine Ruhephase, in der wir aber sofort wieder anfangen, irgendein Event oder eine Reise zu planen.

    Die Idee, jetzt China in Angriff zu nehmen . . .

    Hüllmandel: . . . kam etwas über Umwege. Unser erstes Fernreiseziel war eigentlich, die Panamericana zu fahren. Das scheiterte an unserem Hund, es waren leider keine Tiere erlaubt. Dann haben wir uns vorgenommen, nach Südafrika zur Fußballweltmeisterschaft zu fahren, das scheiterte an unserem leider zu großen und zu schweren Reisemobil. Aber wir waren so im Reisefieber und insgeheim wollte Albert immer nach Sibirien und an den Baikalsee. Ich habe mir immer vorgenommen, in Peking einmal an einer Bude oder auf dem Markt Skorpione am Spieß zu essen. Aber mit dem Reisemobil dorthin fahren – das fanden wir verrückt. Dann haben wir eine Tour gesehen, die zum Baikalsee führte und auf ähnlichem Weg wieder zurück. Da habe ich gedacht: Die paar Kilometer könnten wir ja noch weiter nach Peking fahren.

    Von der Reise versprechen wir uns . . .

    Knaus: Viele unvergessliche Eindrücke, neue Kulturen, neue Freunde.

    Die Vorbereitung für das Unternehmen China. . .

    Hüllmandel: . . . laufen im Urlaub in Spanien an. Wir erstellen gerade Lebensmittellisten. Und Listen für alles, was man in Usbekistan, China und der Mongolei nicht kaufen kann.

    China fasziniert uns, weil...

    Hüllmandel: . . . es so riesig und mächtig ist. Die Menschen sind bescheiden und doch zufrieden.

    Wie lange dauert die Reise?

    Knaus: Wenn alles glatt läuft: sechs Monate.

    In Kilometer bedeutet das . . .

    Knaus: . . . um die 30 000.

    Denken Sie oft nach, was alles schief gehen kann?

    Hüllmandel: Ja, oft. Aber je mehr man nachdenkt, umso mehr geht schief. Vielleicht können wir uns auch etwas mehr Gelassenheit von den Chinesen oder den Mongolen abschauen.

    Worauf freuen Sie sich besonders?

    Hüllmandel: Auf jedes einzelne Land, das wir durchqueren werden.

    Gibt es schon weitere Ideen für die Zeit nach China?

    Hüllmandel: Die Liste ist sehr lang. Nächstes Jahr haben wir uns, nach Alberts 70. Geburtstag, vorgenommen, den Pilgerweg noch einmal – nur wir zwei, ohne Tiere – von Mönchsondheim nach Santiago de Compostela zu laufen. Das wollen wir möglichst in fünf Monaten schaffen . . .

    Albert Knaus

    Historischer Pfarrhof: Albert Knaus kaufte 1987 den 1703 erbauten Pfarrhof in Mönchsondheim. Dieser wurde mit der Zeit zu einem Anlaufpunkt für Wanderreiter. Angeboten werden auch Übernachtungen im Stroh. Das Strohtel – von Hotel abgeleitet – ist gerade für Menschen aus der Großstadt ein Erlebnis. Der 69-Jährige betreibt den Pfarrhof zusammen mit seiner Lebensgefährtin Kerstin Hüllmandel. Mehr Infos im Internet: www.historischer-pfarrhof.de. Werdegang: Albert Knaus war Teil der gleichnamigen Caravan-Fabrik. Er trennt sich von seinen Gesellschaftsanteilen, um sein „zweites Leben“ als Wanderreiter beginnen zu können. Wanderreiten als Passion: Mit dem Naturpark Steigerwald und der Mainregion liegen begehrte Reitgebiete vor der Haustür der Mönchsondheimer. Doch das Paar zieht es auch immer wieder in die Ferne. 2003 gab es die erste größere Reise nach Wien (900 Kilometer). 2004 folgte als Höhepunkt Santiago de Compostela mit gut 3300 Kilometer. 2005 ging's in die Schweiz zum Lago Maggiore und 2006 nach Ostpreußen (jeweils 400 Kilometer) sowie 2007 zum Europäischen Wanderreitertreffen nach Frankreich. Stiftung: Nach dem glücklichen Ende des Pilger-Wanderritts 2004 und zu seinem 60. Geburtstag gründete Albert Knaus eine Stiftung für Pferdesport, die seinen Namen trägt. Damit sollen Menschen unterstützt werden, die sich für den Pferde-Freizeitsport in Europa engagieren. Allein in Deutschland gibt es laut der Stiftung 8,7 Millionen Pferdesport-begeisterte Menschen über 14 Jahre. Davon frönten 68 Prozent dem Freizeitsport und 32 Prozent dem Turniersport. (Fw)

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