Der geplante Neubau einer öffentlichen Toilette im Pfarrgarten, zwischen den Pfarrhäusern und der katholischen St. Mauritiuskirche, sorgte im Wiesentheider Gemeinderat für eine Debatte. Der Bauausschuss hatte das Ganze wegen der Kosten von seiner Sitzung kürzlich an den Gesamt-Gemeinderat verwiesen, wo der Plan nun behandelt wurde. Dabei erschien der vorgelegte Entwurf in einer Größe von 11,50 auf 6,42 Meter einigen der Räte als zu groß und vor allem mit geschätzten Kosten von 182 125 Euro zu teuer.
Die Toilettenanlage soll hauptsächlich Touristen und Kirchenbesuchern dienen. Das Öffnen und Schließen sowie das Reinigen werde von der Kirchenverwaltung übernommen. Die Diözese hat signalisiert, dass sie die Hälfte der Kosten übernehmen werde, hieß es im Vorfeld. Zum Bau führte Bürgermeister Werner Knaier aus, dass eine Herrentoilette, ein Behinderten-WC, sowie drei Damentoiletten, dazu ein Anbau als Lagerraum für die Kirchenverwaltung vorgesehen ist. Das sei die „Maximallösung“, wunderte sich Ratsmitglied Michael Rückel und verwies darauf, dass man zunächst von einem Vorschlag mit Kosten von 80 000 Euro ausgegangen sei.
Das Vorhaben sei „nicht verhältnismäßig“ und solle reduziert werden, forderte Gemeinderat Frank Hufnagel zu. Er wies darauf hin, dass die Toilette Sache der Kirche sei, die politische Gemeinde nehme zu viel Geld für die Kirche in die Hand. Außerdem sei an der Kirche kein „Massenansturm“ an Gästen zu erwarten. Das sah mancher Rat anders und verwies auf die Konzerte kürzlich bei den Barocktagen.
Ratsmitglied Walter Rosentritt warnte zudem davor, dass das notwendige Angleichen des Pflasters im Pfarrhof vor dem Gebäude wegen des Höhenunterschiedes teurer, als gedacht werden könnte.
Nach einer kurzen, vom Gremium zum internen Besprechen geforderten, Unterbrechung legten die Räte fest, wie es in dem Punkt weiter geht. So wird das Vorhaben reduziert auf eine Herren- und zwei Damentoiletten, das Behinderten-WC werde etwas verlegt. Ein Anbau, der zu Lagerzwecken für die Kirchengemeinde dienen soll, müsse aus den Kosten heraus gerechnet und komplett von der Kirche übernommen werden. Bürgermeister Knaier will bei den zuständigen Stellen die Höhe der Zuschüsse erfragen. Dann kommt der Plan erneut auf den Ratstisch. Mancher der Räte forderte, dass die Gemeinde ihren Kostenanteil auf 60 000 Euro begrenzt.