„Wenn a Feldhas da oben rumrenn tät, hätt mer des Problem schon längst gelöst.“ Eine Aussage von Ratsmitglied Georg Hummel, die im ersten Moment für leichte Verblüffung sorgt. Und Erläuterung bedarf, die auch gleich nachgereicht wird: Dem örtlichen Jagdpächter hat die Gemeinde vor geraumer Zeit ein spezielles Gewehr für die innerörtliche Taubenjagd gekauft. Dazu hat der Waidmann noch einen speziellen Kurs fürs Schießen im Dorf absolviert.
„Ich kann den Jäger nicht zum Jagen tragen“, sagt Bürgermeister Bernhard Brückner zu diesem Problem. Der Jäger will offensichtlich nicht in der Ortsmitte seinem Waidwerk nachgehen. Laut Brückner hat er Bedenken, die getötete Taube könne in die Kaffeetasse eines Besuchers des Kaffees mit Freisitz am Marktplatz fallen. Oder die Kugel beim Fehlschuss in einem Nachbarhof landen. „Es ist nicht einfach“, gibt Brückner zu, sagt aber auch, dass er nochmals auf den Jäger zugehen werde.
Trotzdem will die Gemeinde eigenständig handeln, um ihr frisch renoviertes Rathaus vor dem Taubendreck zu schützen. Ein erstes Angebot, den First und die Kugeln mit stromführenden Schienen und die Schneegitter mit Metallspitzen zu schützen, lag in der Sitzung vor, sorgte aber mit 5000 Euro für leichten Unmut. Weitere Angebote sollen eingeholt werden.