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STADTSCHWARZACH: Der Diät-Trick und ein Lügner

STADTSCHWARZACH

Der Diät-Trick und ein Lügner

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    Deutsche Schokopralinen im Aufwind: Vergangenes Jahr stieg der Export um fünf Prozent auf leckere 62 000 Tonnen. Eckige und bunte Pralinen stellt „Art of Chocolate“ her – wie hier in der Manufaktur in Wertheim-Bettingen.
    Deutsche Schokopralinen im Aufwind: Vergangenes Jahr stieg der Export um fünf Prozent auf leckere 62 000 Tonnen. Eckige und bunte Pralinen stellt „Art of Chocolate“ her – wie hier in der Manufaktur in Wertheim-Bettingen. Foto: Archiv-Foto: Claudia Schuhmann

    Schokopralinen „Made in Germany“ lässt sich die Welt auf der Zunge zergehen: Die Zahl der Schleckermäulchen steigt, der Pralinen-Export lag 2011 fünf Prozent über dem Vorjahresniveau. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden 62 000 Tonnen der leckeren Waren ausgeführt. Süße Zeiten für Pralinenhersteller. Dazu Fragen an Philip Aczél, Chef der Schwarzacher Manufaktur „Art of Chocolate“.

    Frage: Von Berufs wegen zu naschen ist . . .

    Philip Aczél: . . . das Beste, was mir passieren konnte.

    Wie und wann kamen Sie auf die Schokolade?

    Aczél: Ich habe Schokolade schon als Kind geliebt – und früh damit experimentiert. Mit acht Jahren habe ich meiner Mutter eine eigene Praline kreiert – über deren Qualität kann ich allerdings heute nichts mehr sagen. Später hatte ich bei meiner Ausbildung zum Pâtissier immer wieder mit Schokolade gearbeitet. Irgendwann habe ich angefangen, in Deutschland Schokoladenläden und Produktionsstätten anzuschauen. Dann wurde mir klar: Ich will Schokolade machen.

    Art of Chocolate – welche Philosophie steckt dahinter?

    Aczél: Schokolade, die nicht so verstaubt sondern modern, frisch und frech daher kommt. Unsere Schokoladentafeln sind größer und bunter als andere, unsere Pralinen sind eckig und farbig. Dabei lege ich immer Wert auf die Qualität. Ich habe mir von Anfang an vorgenommen, ein Botschafter für deutsche Qualitätsschokolade zu sein, was das Bunte und Moderne angeht. Inzwischen gibt es immer mehr Mitbewerber, die sich aus der traditionellen oder auch altmodischen Ecke wagen. Aber wir bringen auch immer neue Ideen – warum nicht Vorreiter sein. Dem Thema Schokolade tut das gut.

    Die Branche meldet Rekordabsatzzahlen – leben wir in süßen Zeiten?

    Aczél: Ich glaube, immer mehr Menschen haben erkannt, dass es wichtig ist, sich ab und zu Genuss zu verschaffen – genau dazu ist Schokolade ideal. Gerade haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Menschen, die Diät halten und sich trotzdem ab und zu ein Stück Schokolade gönnen, wesentlich bessere und vor allem lang anhaltendere Erfolge haben. Andererseits hat der Boom der Schokoladen mit hohem Kakaoanteil sicherlich auch zu steigendem Absatz geführt. Diese Schokoladen haben ja weniger Kalorien und machen den Genuss damit Reue-frei. Ich kann immer nur meinen Lieblingssatz zitieren: Von zehn Leuten lieben neun Schokolade, einer lügt.

    Woher kommen die Ideen?

    Aczél: Ich liebe Schokolade, ich liebe gutes Essen, ich liebe es zu naschen – und ich habe ein gutes Team.

    Wie schwer ist es, an gute Rohstoffe zu kommen?

    Aczél: Wenn Sie sich jeden Tag mit dem Thema beschäftigen, dann kennen Sie die richtigen Quellen – die vor allem für hohe Produktqualität stehen. Es ist nicht schwer, die Rohstoffe zu finden. Wichtig ist, die Qualität zu finden, die man haben möchte. Das ist natürlich auch eine Frage des Preises. Gerade in den für mich relevanten Märkten schwanken die Preise ständig und das macht meine Kalkulation nicht einfacher.

    Dass ich zuletzt kräftig expandiert habe . . .

    Aczél: . . . war eine Notwendigkeit, da mir die Produktionskapazitäten ausgegangen sind. Als mir das Grundstück in Wertheim angeboten wurde, habe ich zugeschlagen. Und das Outletcenter Rottendorf ist durch meine Zusammenarbeit mit s. Oliver in Schwarzach entstanden. Die Filiale in Wittlich sowie die Shop in Shops in Coburg und Bamberg haben sich ergeben.

    Wie geht's weiter? Was haben Sie in den nächsten Jahren vor?

    Aczél: Ich möchte weitere Geschäfte beliefern und werde zunächst meinen Vertrieb erweitern. Dabei ist es für mich wichtig, nicht zu schnell zu groß zu werden. Sonst kann ich den Qualitätsstandard einer Manufaktur nicht halten. Und ich wollte und will nie eine Industriemarke werden.

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