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KIRCHSCHÖNBACH: Der etwas andere Beckmann

KIRCHSCHÖNBACH

Der etwas andere Beckmann

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    Reinhold Beckmann und Band: Beim Schlosskonzert überzeugen Jan-Peter Klöpfel (Klavier, Trompete und Akkordeon) , Thomas Biller (Bass), Reinhold Beckmann (Gesang und Gitarre), Helge Zumdieck (Schlagzeug) und Andreas Dopp (Gitarre) ihr Publikum.
    Reinhold Beckmann und Band: Beim Schlosskonzert überzeugen Jan-Peter Klöpfel (Klavier, Trompete und Akkordeon) , Thomas Biller (Bass), Reinhold Beckmann (Gesang und Gitarre), Helge Zumdieck (Schlagzeug) und Andreas Dopp (Gitarre) ihr Publikum. Foto: Foto: Guido Chuleck

    Die Sportschau und seine Talkshows sind das eine Leben des Reinhold Beckmann, die Musik das andere. So souverän wie er mit seinen Gesprächspartnern umgeht, so souverän ist er auch an der Gitarre und mit seiner Stimme. „Reinhold Beckmann und Band“ spielten im Schlosshof Kirchschönbach vor rund 400 Zuhörern, darunter auch Markus Grimm vom Schloss Kirchschönbach.

    Verflossene Liebschaften

    Zum Glück macht Beckmann nicht den Fehler zu versuchen, „Satisfaction“ von den Stones zu singen oder irgendwelche anderen Rock- und Popsongs mit seiner Band zu covern. Vielmehr besingt er mit seiner sonoren Stimme und stimmigen Klängen seine Jugend auf dem Land in Norddeutschland und erinnert sich an verflossene Liebschaften.

    An Charlotte zum Beispiel, eine Verkäuferin in einer Metzgerei mit einer ausladenden Auslage. Wobei vermutlich die „Auslage“ sowohl auf die Theke als auch auf die Verkäuferin zutrifft. Oder die erste Eisdiele, in der eine Jukebox stand.

    Da werden beim Publikum, durchweg im reifen Alter, Erinnerungen wach an diesen bunten, großen Kasten, in dem noch keine computergenerierten Klänge hämmerten, sondern sich die gute alte Vinyl-Single drehte – mitsamt der Lagerfeuerromantik und den gelegentlichen Sprüngen. Beckmann ist nicht nur ehrlich mit seiner Musik, sondern auch mit seinen Texten. Sie sind hintersinnig, manchmal etwas tiefsinnig, dann wieder mit überraschenden Wendungen und Formulierungen.

    Auch die Inhalte, die irgendwie verrückt klingen, kauft ihm jeder ab. Auf charmante Weise macht er sich über wehleidige Männer lustig, die bei einem verknacksten Fuß gleich vermuten, dass Gott ihnen jetzt das Licht auspustet. „Ich bin meist größter Sorge, ich bin ständig auf der Hut, ich fürchte immer nur das Schlimmste, nur wenn es wehtut ist es gut“, singt er mit einer herrlichen Selbstironie über das Dasein der Männer als Hypochonder.

    Kaum im Radio vertreten

    Beckmann und seine Musik stilistisch einordnen zu wollen ist ein Versuch, der von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Gespielt wird Blues, Jazz, Polka und Rumba – zum Hören und auch gelegentlich zum Tanzen, erfrischend weit weg vom seichten Mainstream.

    Genau deshalb ist er auch so gut wie nie im Radio zu hören, da muss man schon seine Konzerte besuchen.

    Nach zwei Stunden und einer kurzen Pause werden Reinhold Beckmann und seine Band mit Andreas Dopp (Gitarre), Thomas Biller (Bass), Helge Zumdieck (Schlagzeug) und Jan-Peter Klöpfel (Klavier, Trompete und Akkordeon) mit viel Applaus belohnt.

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