Die Kitzingerin Annika Wachter ist zusammen mit ihrem Mann Roberto Gallegos Ricci seit September 2011 mit dem Fahrrad in der Weltgeschichte unterwegs. In einigen Monaten sollte die Weltumrundung zu Ende gehen – aber das Abenteuer könnte sich noch hinziehen.
Frage: Mexiko-Stadt ist . . .
Annika Wachter: . . . riesig, bunt, chaotisch, historisch, kreativ, voller Autos, nass und hat super leckeres Essen.
Seit wann seid Ihr da – und wie lange bleibt Ihr?
Wachter: Wir sind jetzt fast zehn Tage in der Stadt. Wahrscheinlich bleiben wir noch ein paar Tage – aber so ganz genau weiß man das ja nie bei uns.
Welche Jahreszeit ist gerade in Mexiko?
Wachter: Regenzeit. Das bedeutet: meist trockene Tage und starker Regen ab etwa 17 Uhr bis morgens. Die Temperaturen sind perfekt zum Radeln, viele Wolken und um die 20 Grad. Wir sind hier über 2000 Meter hoch, da lässt sich der Sommer gut aushalten.
Die nächsten Etappen sind . . .
Wachter: . . . der Paso de Cortés, der zwischen den beiden Vulkanen Popocatépetl und Iztaccíhuatl hindurchführt, wird bald der neue höchste Punkt der Reise. Dann geht es weiter nach Puebla und von dort langsam aber sicher weiter in Richtung Ostküste. Wir fahren bis an die Grenze zu Belize und dann rauf nach Cancún. Von dort geht es dann nach Europa.
Worauf freut Ihr Euch in den nächsten Wochen ganz besonders?
Wachter: Wir sind sehr gespannt auf die Ostküste und auf die Yucatán Halbinsel. Die Natur und Kultur die uns dort erwartet soll absolut einzigartig sein.
Wie geht es den Rädern?
Wachter: Die sind fit. Robertos Hinterreifen müssen wir dringend austauschen, aber es ist schwierig, einen guten Mantel in 28 mal 1,75 zu finden. Aber wenn wir irgendwo mit Erfolg rechnen können, dann wohl in der größten Stadt des Landes.
Bekommt man nach so langer Zeit im Sattel eigentlich noch Blasen?
Wachter: Mit Blasen hatten wir fast nie Probleme. Aber nach einer guten Woche nonstop Radeln tut aber immer noch der Hintern weh.
Wie viel Kilometer und wie viele Länder liegen hinter Euch?
Wachter: Aktuell 28 687 Kilometer, 27 Länder – im September werden es übrigens fünf Jahre seit dem Start in Deutschland.
Das schönste Erlebnis in jüngster Zeit?
Wachter: Hier in und um Mexiko-Stadt leben viele Freunde und ein Teil von Robertos Familie. Endlich können wir mit den Kindern von Robertos Cousins spielen, die uns alle Tante und Onkel nennen. Wir haben nach Jahren auch viele Freunde hier wiedergetroffen.
Wann kommt Ihr in Deutschland an?
Wachter: Von Madrid im Oktober bis Deutschland, das sollte in gut zwei Monaten zu schaffen sein. Allerdings würde das bedeuten, im Herbst und Winter zu radeln. Das wollen wir gerne vermeiden. Momentan überlegen wir, den Winter über lieber hier in Mexiko an weiteren Radwegprojekten zu arbeiten und dann erst im Frühjahr durch Westeuropa heim zu radeln. Mal sehen, wie es läuft.
Als erstes werden wir in Kitzingen . . .
Wachter: . . . die Eltern umarmen!