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WIESENTHEID: Der Mythos mit dem warmen Bier

WIESENTHEID

Der Mythos mit dem warmen Bier

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    Gute Küche, gute Hausapotheke: Welche Heilkräfte Knoblauch, Zwiebel, Lavendel, Quark, Ingwer, Zitrone, Chili und Kümmel haben, zeigt sich am 27. November in Wiesentheid.
    Gute Küche, gute Hausapotheke: Welche Heilkräfte Knoblauch, Zwiebel, Lavendel, Quark, Ingwer, Zitrone, Chili und Kümmel haben, zeigt sich am 27. November in Wiesentheid. Foto: Foto: Diana fuchs

    Es kratzt im Hals. Es kribbelt in der Nase. Der Kopf fühlt sich auch schon ganz matschig an. Kann man die Erkältung jetzt noch stoppen? Anja Fahrmeier und Birgit Scheller sagen: Ja – mit Hilfe altbewährter Mittel aus der Natur.

    Die beiden Mitarbeiterinnen der Marienapotheke Wiesentheid befassen sich seit langem mit alternativen Heilmethoden. Birgit Scheller hat eine Fortbildung in der renommierten Kemptener Bahnhofsapotheke zum Thema „Wickel“ absolviert und Anja Fahrmeier hat sich nach ihrem Pharmazie-Studium speziell mit Homöopathie und Arzneipflanzen befasst. Am Donnerstag, 27. November, zeigen die beiden, wie man selbst einen Hustensaft oder sogar ein natürliches Antibiotikum herstellt – als Ergänzung zur Schulmedizin.

    Was tut Ihr, wenn Ihr merkt: Oh je, ich kriege wohl eine Erkältung?

    Birgit Scheller: Zuerst friert man ja meistens. Also nehme ich, wenn ich kein Fieber habe, ein warmes Erkältungsbad. Weil der Körper nun viel Ruhe braucht, lege ich mich danach, wenn möglich, mit einer Wärmflasche ins Bett. Je nach Symptomen kommt ein pflanzliches oder homöopathisches Arzneimittel dazu, manchmal eine Nasendusche.

    Ich hab' gehört, dass ein warmes Bier vor dem Erkältungsbad Wunder wirken soll. Ist da was dran?

    Scheller: (lacht) Das kann nur ein Mann behauptet haben, oder? Ich mag kein Bier und beim Gedanken, es auch noch warm trinken zu sollen, wird mir schlecht. Prinzipiell ist der Ansatz, etwas Warmes zu trinken, aber gut. Allerdings halte ich das mit dem Alkohol bei Infekten für keine gute Idee.

    Fahrmeier: Ich auch nicht. Das warme Bier tausche ich gerne durch einen Arzneipflanzentee. Auch ein Fußbad kann sehr gut für eine Durchwärmung des Körpers sorgen.

    Auch Hühnersuppe soll helfen, oder?

    Scheller: Allgemein sind warme, kohlenhydratarme und nicht zu fettige Suppen prima.

    Fahrmeier: Ich bevorzuge Gemüsesuppe mit einer ordentlichen Portion Chili und Knoblauch. Chili brennt zwar im ersten Moment, doch dann ist man die Halsschmerzen für Stunden los. Der Knoblauch wirkt schleimlösend und antibakteriell.

    Chili ist doch auch in Medikamenten enthalten...

    Fahrmeier: Ja, und in Wärmesalben. Mittlerweile ist der Nutzen vieler traditionell bewährter Prinzipien wissenschaftlich nachgewiesen. Die alten Ägypter wussten schon, warum sie den Sklaven beim Pyramidenbau jede Menge Rettich, Knoblauch und Zwiebeln gaben...

    Angenommen, der Patient ist noch ein Kind. Wie kann man ihm helfen?

    Scheller: Das kommt auf das Alter des Kindes an. Bei Kleinen reicht vielleicht ein Brustwickel, den ich in Kombination mit einem Erkältungsbalsam intensivieren kann. Das geht natürlich auch bei älteren Kindern, wobei die erfahrungsgemäß lieber inhalieren oder einen Hustensaft nehmen. Wenn die Nase „dicht“ ist, ist es sinnvoll, ein paar Tage lang ein Nasenspray zu benutzen, bevor sich ein bakterieller Infekt entwickelt.

    Fahrmeier: Apropos Hustensaft. Ein selbstgemachter Zwiebelsirup löst hervorragend Schleim. Lindenblütentee mit Honig verhindert Hustenreiz und stärkt die Abwehrkräfte. Und er schmeckt!

    Woher wisst Ihr so viel über die Wirkung von Zwiebeln, Blüten & Co.?

    Fahrmeier: Meine Mama ist eine echte „Kräuterhexe“. Als ich Pharmazie studiert habe, gab es für mich nur die Schulmedizin. Mittlerweile bin ich bekehrt. Denn: Mama hat in allen Gesundheitsfragen recht gehabt. Rettichsirup zum Beispiel ist ein einzigartiger Hustensaft und ein Senfmehlfußbad wirkt wahre Wunder, ebenso wie Knoblauchhonig, der schon in alten Zeiten als natürliches Antibiotikum eingesetzt wurde.

    Früher wusste man sich zu helfen.

    Fahrmeier: Ja. Unsere Vorfahren hatten auch eine bessere Selbstwahrnehmung. Sie konnten einschätzen, ob sie ernsthaft krank waren oder nicht.

    Scheller: Und sie kannten die Wirkung von Kräutern und Hals-, Brust-, Waden-, Puls- oder Ohrwickeln.

    Fahrmeier: Dieses alte Wissen rückt nun wieder stärker in den Vordergrund. Auch, weil Kranksein heutzutage ganz schön teuer ist.

    Scheller: Aber zum Glück ist dagegen ein Kraut gewachsen, im wahrsten Sinn des Wortes. Details verraten wir am 27. November in Wiesentheid.

    Einladung

    Unter dem Motto „Mit Wickeln und Hausmitteln durch die Erkältungszeit“ laden Birgit Scheller und Anja Fahrmeier von der Marienapotheke Wiesentheid am Donnerstag, 27. November, zu einem Vortrag ins Historische Pfarrhaus Wiesentheid ein. Die beiden Fachfrauen werden ab 19.30 Uhr unter anderem zeigen, wie man die Selbstheilungskräfte aktiviert und mit einfachen Mitteln krankhafte Zustände lindert.

    Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. *ldk*

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