Der Arm des Traktors fährt aus, holt sich einen Baumstamm, greift ihn und nur wenige Augenblicke später liegt das Holz fein säuberlich auf schmale Meterscheite gespalten auf dem Boden.
Egal, ob Hartholz oder weicheres Material, der „Spaltbüffel“ kriegt alles klein. Ein „absoluter Glücksfall“ sei die Maschine für ihn, sagt der Abtswinder Thomas Schwanfelder, und setzt die Scheite, die aus dem Spaltkreuz herausgedrückt werden, zu einem Stapel auf.
Das Beste sei, dass er viel Zeit spare. Zeit, die für ihn als Mitbetreiber einer Ölmühle und Gastwirt ein kostbares Gut ist. Auf den Spaltbüffel und dessen Erfinder Dieter Lochner stieß Schwanfelder im Internet. Dort wirbt der Unternehmer Lochner für seine Maschine. Schwanfelder wurde aufmerksam, weil der Spaltbüffel „Langholz bis zu einem Durchmesser von 80 Zentimeter spalten kann“. Pro Stunde schaffe die Maschine mindestens zehn Ster.
Dieter Lochner korrigiert das Ganze etwas. Nimmt er den Aufsatz von der Kran-Spaltmaschine, kann er auch Stämme mit viel größerem Durchmesser erst auf Meterstücke sägen, dann bearbeiten. „Egal wie dick, ich habe bis jetzt noch jeden Baum in Deutschland klein gebracht“, schmunzelt er. Früher rückte Lochner Holz in den Wäldern. „Die Maschinen haben mir nie gefallen, immer hat irgendetwas nicht gepasst. Also habe ich gesagt, ich baue mir selber eine zusammen“, sagt er zur Entstehung seines Spaltbüffels.
Maschinen für Hackschnitzel
Sein Sohn und die Mitarbeiter bauen die Spalter im Heimatbetrieb in Insingen, einer Gemeinde im Landkreis Ansbach in Mittelfranken, je nach den individuellen Wünschen der Kunden. Längst werden die Maschinen auch vertrieben. Zur Produktpalette gehören außerdem Maschinen, die das Holz zu Hackschnitzeln verarbeiten.
Lochner selbst ist mit seiner Konstruktion mittlerweile in ganz Deutschland unterwegs. „Wie ein Schausteller“ sei er regelmäßig an verschiedenen Orten, mal im Bayerischen Wald, mal im Stuttgarter Raum, aber auch in Schleswig-Holstein ist er schon gewesen. Wie der Spalter funktioniert, erscheint relativ einfach, wenn es der Fachmann erklärt: Ein Kran greift den Stamm, die Länge ist egal. Er hebt ihn auf einen Wagen, auf dem der Spalter sitzt. Darauf ist eine Motorsäge montiert, welche die Stämme auf Meterstücke absägt. Von dort werden die Stücke in das Spaltkreuz geschoben, wo sie auseinander gedrückt werden. Hinten fallen die Scheite heraus. Nur einen Nachteil hat die Maschine: sie braucht viel Platz.
In Abtswind gibt es genug davon. Immer wieder kommen Waldbesitzer vorbei. Soweit es der Zeitplan erlaubt, macht es Lochner bis zum Abend. Denn am nächsten Tag ist er bereits wieder woanders.