Generationen von Schülern wurden von ihnen geprägt, jetzt heißt es Abschied nehmen: Pater Franziskus Büll und Pater Edmar Greif beenden nach diesem Schuljahr ihren aktiven Dienst als Lehrer am Egbert-Gymnasium. Zusammen mit den beiden geistlichen Lehrkräften verabschieden sich in wenigen Tagen auch Elisabeth Kleemann und Siegfried Schmiedl in den Ruhestand.
Als „Sportpater“ ist Edmar Greif weit über die Grenzen der Region bekannt. In den vergangenen 41 Jahren als Lehrer am Gymnasium prägte er das Erscheinungsbild der Schule und feierte mit seinen Turnern große Erfolge. Er baute maßgeblich den Sportverein DJK Egbert-Gymnasium auf und trainierte die Schüler auch am Nachmittag in den Turnhallen. Wenn er nun mit 75 Jahren abtritt, blickt er auf eine beeindruckende Lebensleistung zurück.
Pater Edmar Greif unterstützte auch die Schulleitung als Stufenbetreuer und kümmert sich seit vielen Jahren intensiv um den Münsterschwarzacher Kreis, den Förderverein der Schule. In diesem Zusammenhang unternimmt er die alljährliche Pfingstfahrt, die Wanderwoche und gestaltet das regelmäßige Jahrestreffen. Darüber hinaus hielt er als Aushilfe viele Gottesdienste in den Pfarrgemeinden des Landkreises. Diese Arbeiten wird er auch in seinem „Ruhestand“ weiterführen.
Der Pater und der Alligator
Schulleiter Robert Scheller dankte in einer Feier nicht nur Pater Edmar Greif, sondern auch bei dessen Mitbruder Pater Franziskus Büll, der seit 35 Jahren am Egbert-Gymnasium unterrichtet. Pater Franziskus weckte bei seinen Schülern die Liebe zur Biologie und zu den Tieren. Unvergessen sind in Schule und Kloster die Zeiten, in denen er sogar einen kleinen Alligator beherbergte. Immer wieder unternahm er mit den Schülern Wanderungen und Exkursionen, etwa nach Memleben in Sachsen-Anhalt oder zum Winkelhof bei Ebrach. Pater Franziskus weist wie kaum ein anderer eine universale Bildung auf. So ist er nicht nur Naturwissenschaftler, sondern auch Doktor der Theologie und hat umfangreiche Studien in Geschichte hinter sich gebracht. Seine Kenntnisse als Archivar des Klosters kamen vielen Schülern zugute, etwa wenn sie im Archäologie-Kurs die Wasserversorgung der Abtei im Mittelalter rekonstruierten.
Pater Franziskus ist seit vielen Jahren auch Gemeinderat von Schwarzach und Aushilfszelebrant in den umliegenden Pfarrgemeinden. Diese Facetten seiner Persönlichkeit brachte er stets in den Schulalltag ein. Generationen von Schülern lernten bei ihm die Pfingstsequenz „Komm, oh Geist der Heiligkeit“ auswendig. In seinen Abschiedsworten ermunterte er die Kollegen der Schule, weiterhin den benediktinischen Bildungsauftrag zu verfolgen – auch wenn er dem Zeitgeist widersprechen sollte.
Ein Anliegen war und ist Pater Franziskus die Bewahrung traditioneller Werte – sowohl materiell als auch ideell: Ordnung, Disziplin und gesicherte Kenntnisse in Latein bilden für ihn immer die Grundlage des Lernerfolgs – aber auch eine gesunde Portion Humor gehört dazu. So meinte er, der häufig noch spät am Abend bei seinem Rundgang die brennenden Lichter im Schulhaus löschte: „Frau Merkel hat mich persönlich angerufen und mir mitgeteilt, dass das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld nun, da ich gehe, noch etwas länger am Netz bleiben wird?“