Natürlich Sport, dann ein paar Reden und Ehrungen und am Ende feiern bis in die Nacht: Der SV Michelfeld beging am Samstag sein 75. Gründungsjubiläum und der oft doch ein wenig zähe Festkommers ging denn recht schnell über die Bühne. Was vor allem auch daran lag, dass die offiziellen Fest- und Grußwortredner sich sehr kurz hielten.
Fast genau auf den Tag des Festes, so Vorsitzender Harald Dennerlein, am 21. Juli 1947 erfolgte der Eintrag des Sportvereins Michelfeld in das Vereinsregister. Eine Michelfelder Frau und acht Männer hatten sich zuvor im Roten Roß getroffen, um zur körperlichen Erbauung, aber auch wegen der Gesellschaft, einen eigenen Michelfelder Sportverein zu gründen. Wie bereits berichtet, war es vor allem der Handball, der dabei gespielt werden sollte, anfangs auf dem Großfeld, dann Kleinfeld und heute vor allem in der Halle. Nach wechselnden Vorsitzenden war es Konrad Dennerlein, der durch seinen Vorsitz in den Jahren 1963 bis 1999 Kontinuität in den Verein brachte, die dann Armin Schmitt bis 2017 fortsetzte.
Bis heute ist es vor allem der Rückhalt aus dem Dorf für den Verein, der prägt. So hat der Verein im gut 400 Einwohner großen Dorf 255 Mitglieder, davon 42 Kinder und Jugendliche und 115 aktive Spieler. Auch der sportliche Erfolg, der die 1. Herrenmannschaft bis in die Landesliga geführt hatte, war nur durch die vielen Fans aus Michelfeld möglich gewesen.
Der SV hat in der Vergangenheit viel geleistet und wird das auch in Zukunft tun müssen.
Eckard Himmel, Schirmherr
Erinnerungen an ein Handballspiel auf dem Großfeld steuerte Schirmherr Eckard Himmel in seiner Rede bei. Beim SV habe sich in den 75 Jahren sehr viel getan und verändert, so der Schirmherr. "Der SV hat in der Vergangenheit viel geleistet und wird das auch in Zukunft tun müssen, um an die Erfolge anknüpfen zu können", sagte Himmel.
Stolz auf den Verein, in dem er auch Mitglied ist, zeigte sich Bürgermeister Thomas Reichert, der von einem "besonderen Verein in einem besonderen Ort mit besonderem Erfolg" sprach. Auch Pfarrer Peter Stier lobte den Verein und sprang beim Auftaktlied des örtlichen Männergesangsvereins als Dirigent ein. Der Vorsitzende des Patenvereins TSV Rödelsee, Dietmar Chrischilles, hatte eigens für den Tag die Vereinschroniken gewälzt und als Geschenk einen Auszug aus dem Protokoll mit der ersten Begegnung der beiden Vereine mitgebracht.
Dass man in Michelfeld tatsächlich von einer "Handballfamile" sprechen könne, bestätigte Klaus Sieß vom bayerischen Handballverband und freute sich über ein 75. Jubiläum, das viele Vereine gar nicht erlebten. Beeindruckt zeigte sich Josef Scheller vom BLSV: "Hut ab, machen Sie weiter so", sagte der Kreisvorsitzende und empfahl, weiter die Jugend im Verein zu binden: "Dann bleibt die Jugend auch im Dorf."
Am Ende wurden für 40 Jahre ausgezeichnet: Cornelia Holler, Jutta Schweigert, Doris Höhn, Georg Popp, Horst Keim und Peter Miethner; für 20 Jahre: Mathilde Schmidt, Manuela Schmidt, Birgit Unser, Konrad Unser, Doris Hörlin und Gerhard Hörlin.