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Dettelbach: Dettelbach besitzt die einzige unterfränkische Sagrotanfee

Dettelbach

Dettelbach besitzt die einzige unterfränkische Sagrotanfee

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    Eine beeindruckende Show- und Tanzeinlage zeigten die Muskatzinchen bei dem Faschingsabend des Dettelbacher Frauenbundes und der Kolpingfamilie.
    Eine beeindruckende Show- und Tanzeinlage zeigten die Muskatzinchen bei dem Faschingsabend des Dettelbacher Frauenbundes und der Kolpingfamilie. Foto: Hanns Strecker

    Warum die städtische Putzfrau Gerda das Touristenklo mit Nutella einschmiert und die Stadtratsitzungen in Dettelbach auch als Büttenreden interpretiert werden können, erfuhr eine komplett losgelöste Narrenschar im Historischen Rathaus Dettelbach bei dem Faschingsabend des Dettelbacher Frauenbundes und der Kolpingfamilie. Kein Platz war mehr zu finden und kein Auge blieb trocken: Das bewährte Veranstaltungstrio unter Susanne Sauer, Elisabeth Rost und Michael Hartmann war wieder einmal ein Garant für eine heiße Faschingsnacht.

    Susanne Sauer (links) und Elisabetz Rost eröffneten die Dettelbacher Fasenacht mit lockeren Sprüchen.
    Susanne Sauer (links) und Elisabetz Rost eröffneten die Dettelbacher Fasenacht mit lockeren Sprüchen. Foto: Hanns Strecker

    Gleich zu Beginn beobachtete das Fasnacht-Urgestein Doris Horner mit kritischen Augen den Bundestag, wo der eine oder andere Minister sein Fett weg bekam und Doris Stockmann schilderte ein Erlebnis "im Amt", in dem sie ein Formular ausfüllen musste. Im Feld "Beruf" trug sie "Hausfrau" ein, worauf der Beamte meinte, dass dies keine Berufsbezeichnung sei. Sie müsste eintragen: "arbeitslos". Die darauf folgende Erklärung war beeindruckend.

    Die Dettelchen tanzten zusammen mit den Minis, was zu Beifallstürmen führte.
    Die Dettelchen tanzten zusammen mit den Minis, was zu Beifallstürmen führte. Foto: Hanns Strecker

    Zwischendurch zeigte der Jugendtanzsportclub (JTSC) mit den Dettelchen und den Minis herrliche Tanzeinlagen. Ihre unbekümmerte Art herumzuwirbeln führte zu Beifallsstürmen. Die Muskazinchen beherrschten die hohe Kunst des Tanzsportes und ein Augenschmaus waren die Solo-Einlagen mit exzellenter Körperbeherrschung von Emilia Hardt und Jessica Ebert.

    "Saudummes Gschmarr"

    Den nächsten Stimmungsschub brachte der Einzug von Reginchen und den Frommen. Bekanntes, Unbekanntes und Gerüchte aus dem Kirchenleben sowie dem Rathaus machten hier die Runde. Wie bei einem streitbaren Ehepaar der Alltag abläuft, zeigten Paul Hartmann und Rita Heussner mit ihrem "Saudummen Gschmarr" welches hervorragend vorgetragen wurde. Schlag auf Schlag ging es weiter mit einem anderen Ehepaar, das offenbar Langeweile hatte und den Tag mit der Frage verbrachte, ob der Regenschirm zum Spazierengehen mitgenommen werden sollte oder nicht (Angelina Dobler und Rita Nöller).

    Tränen in die Augen trieb ein Gespräch in einem Geschäft, in dem ein etwas älterer Mann (Achim Beck) seine kleine Reiseschreibmaschine zur Reparatur abgeben wollte und der junge Angestellte (Stefan Ringelmann) meinte, dies sei ein Laptop. Ständig fragte er, welches System der Kunde nutzt, wo der Akku sei und ob er schon ein Update gemacht habe. Auf die verständnislose Antwort "ich habe doch ein Farbband drinnen", brodelte die Stimmung im Saal über.

    Der Marathonläufer (Peter Gräb) war auf der Suche nach dem Bürgermeister von Dettelbach.
    Der Marathonläufer (Peter Gräb) war auf der Suche nach dem Bürgermeister von Dettelbach. Foto: Hanns Strecker

    Weiter ging es mit einem Marathonläufer (Peter Gräb), der auf der Suche nach dem neuen Dettelbacher Bürgermeister war. Er käme gerade aus einem Narrenhaus, welches auch Rathaus heisst. Und dort würden die Stadtratsitzungen seit einiger Zeit "Büttenreden" heißen.

    Mit der Forderung, dass "die Kirche immer reformierbar bleiben muss" zeigten sieben Bischöfinnen, dass man sich ab heute alles vorstellen kann. Selbst die Abschaffung der Bischöfe. 

    Sieben weibliche Bischöfe wollen die Kirche umändern und die Macht ergreifen.
    Sieben weibliche Bischöfe wollen die Kirche umändern und die Macht ergreifen. Foto: Hanns Strecker

    Klobrillen mit Nutella beschmiert

    Was nun auf keinem Fasching fehlen darf war das Männerballett – und das trat mit geballter Kraft auf: Acht schmucke Biebergauer Matrosen marschierten zu dem Lied "Junge, komm bald wieder" unter dem Gejohle des Saales auf die Bühne. Keinen Gast hielt es mehr auf den Sitzen bei den spektakulären "technischen Hebefiguren".

    Und danach konnten die Besucher gleich stehen bleiben: Pfarrer Uwe Hartmann als Putzfrau Gerda verkleidet, "der letzten vereidigten Putzfrau vor der Autobahn und einzige fränkische Sagrotanfee". Fast unbeschreiblich, wie er seine Reinigungsversuche schilderte. So zum Beispiel in der Touristiktoilette, wo er sich über die ständigen Verschmutzungen aufregte. Um dies abzustellen, habe er jeden Morgen die Toilettenbrillen mit Nutella eingeschmiert und so seine Ruhe gehabt. Und dass ein Pfarrer nicht nur in der Bütt gut sein kann sondern auch eine hervorragende Stimme hat, bewies er mit Schunkellieder zwischen seinen Sketchen.

    Die Mitwirkenden

    Trainerinnen: Rosy Prowald, Vanessa Schrenk, Jessica Ebert, Saskia Möhrlein, Nadine Krißmer und Ivonne Berthel. Bischöffinnen: Angelina Dobler, Barbara Dill, Ulla Kemmer, Margarete Röschert-Schmidt, Claudia Saalmüller, Irene Stockmann, Elisabeth Rost. Männerballett: Frederik Herrlein, Johannes Gehring, Carsten Meyer, Achim Wehner, Alexander Schmitt, Markus Ebert, Leon Wehner, Martin Schmiedel mit Trainerinnen Maria Schinhammer und Nina Ruß. Reginchen und die Frommen: Regina Ehmer, Hans-Jürgen Kirch und Marion Röschert.

    Eine Riesenstimmung herrschte im vollbesetzten Saal, auch Bürgermeisterkandidat Marcel Hannweber (links) mit seiner Frau Sandra schunkelte mit.
    Eine Riesenstimmung herrschte im vollbesetzten Saal, auch Bürgermeisterkandidat Marcel Hannweber (links) mit seiner Frau Sandra schunkelte mit. Foto: Hanns Strecker
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