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MICHELFELD: Die Hand Gottes hält die Welt

MICHELFELD

Die Hand Gottes hält die Welt

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    Bild des Vertrauens: Strahlende Gesichter bei der Weihe des neuen Altarfensters im Chorraum der evangelischen Kirche St. Michael in Michelfeld. Pfarrer Peter Stier bedankt sich bei dem Künstler Günther J. Johrend für dieses Fenster, das wie eine Predigt aussieht.
    Bild des Vertrauens: Strahlende Gesichter bei der Weihe des neuen Altarfensters im Chorraum der evangelischen Kirche St. Michael in Michelfeld. Pfarrer Peter Stier bedankt sich bei dem Künstler Günther J. Johrend für dieses Fenster, das wie eine Predigt aussieht. Foto: Foto: Elli Stühler

    Es war spannend zu beobachten, wie nach einem Regenschauer die Sonnenstrahlen auf das neue Altarfenster der evangelischen Kirche St. Michael in Michelfeld fielen und es in den herrlichsten Farben erstrahlen ließen. Am Sonntag Jubilate wurde dieses beeindruckende Kirchenfenster eingeweiht. „Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand“, so lautet der Titel des Kunstwerks aus Glas im Altarraum.

    „Das neue Kunstwerk ist aus edlem, mundgeblasenem, opakem Echtantikglas geschaffen“, beschreibt der Künstler Günther J. Johrend aus Schwebheim in Unterfranken sein Werk. „Es wurde anhand eines Entwurfs von mir persönlich in der Glashütte Lamberts ausgesucht und entstand in unserem Atelier.“ Das besondere an diesem Farbfenster ist, dass es Tag für Tag durch das durchflutende Licht aufs Neue zum Leben erweckt wird und durch diese Lichtwirkung die Farben zu einer Intensität steigert, die ein geschlossener Grund nicht geben kann. Das Glasbild befindet sich durch die wechselnden Sonnenstände der Jahreszeiten in einer ständigen Verwandlung.

    „Menschen sind wie Kirchenfenster – wenn die Sonne scheint, strahlen sie in allen Farben.“

    Günther J. Johrend Glasfenster-Künstler

    Das im Spitzbogen des Fensters beginnende vom himmlischen Blau in Weiß übergehende Glas schließt an den nach unten laufenden Regenbogen, der Gott symbolisiert. Dieser ist mit Prismen unterbrochen, die in unregelmäßigen Abständen angeordnet sind und bei darauf fallenden Sonnenlicht zu strahlen beginnen. Der Regenbogen endet im unteren Drittel des Fensters an einer blau-weißen Weltkugel, die von der Hand Gottes gehalten wird, um nicht in die Tiefe der Finsternis zu fallen, gestaltet als graue Querstreifen. Der rote Rand steht für das Martyrium und die Liebe Christi und bezieht sich auf das am Altar angebrachte Kreuz.

    „Menschen sind wie Kirchenfenster – wenn die Sonne scheint, strahlen sie in allen Farben, aber wenn die Nacht kommt, kann nur ein Licht im Inneren sie voll zur Geltung bringen.“ Günther Johrend bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und Pfarrer Peter Stier sowie bei Friedrich Zepter und Frank Schramm für die Schlosserarbeiten und die Stellung des Gerüsts.

    „Ich hätte nicht gedacht, dass man unsere eh schon schöne Michelfelder Kirche durch dieses wunderbare, farbig gestaltete Fenster im Altarraum noch schöner machen kann“, schwärmte Pfarrer Stier. Schon während der Renovierungsarbeiten von 2001 bis 2006 sei dem Kirchenvorstand der Gedanke gekommen, ein buntes Glasfenster einzubauen. Doch das wurde aus Kostengründen zurückgestellt. Hatte die 320 Mitglieder zählende Kirchengemeinde von den 500 000 Euro für die Gesamtrenovierung 265 000 Euro selbst zu finanzieren. Da war für ein Kirchenfenster kein Spielraum mehr.

    Den Anstoß zu diesem Glasfenster gab Irma Moser vor zwei Jahren. Eine Postkarte von einem Weltgebetstag brachte die Grundidee zur Gestaltung des Fensters. Man sammelte erste Spenden, der Erlös eines Konzertes, das Kirchgeld des vergangenen Jahres und 2000 Euro vom Dekanatsbezirk kamen dazu und so ist das Kirchenfenster mit 8300 Euro bezahlt – wie auch die Gesamtrenovierung. Eine kleine Kirchengemeinde, die Großes geleistet hat.

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