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WILLANZHEIM: Die „Käferli“ lästerten in der Kirchweihpredigt über die „Kröpfer“

WILLANZHEIM

Die „Käferli“ lästerten in der Kirchweihpredigt über die „Kröpfer“

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    Durch den Kakao gezogen: Markus Stöcker zieht in der Willanzheimer Kirchweihpredigt über einen Feuerwehrler her.
    Durch den Kakao gezogen: Markus Stöcker zieht in der Willanzheimer Kirchweihpredigt über einen Feuerwehrler her. Foto: Fotos: Hess

    (hh) Eine Kirchweihpredigt, wie es sie seit drei Jahren auch in Willanzheim gibt, beinhaltet meist Fehlleistungen oder kuriose Ereignisse, die im Dorf passiert sind. Doch am Samstag bescherte Kirchweihprediger Markus Stöcker den Zuhörern im voll besetzten Sportheim-Saal einen Hochgenuss, als er über ein Ereignis in der Fremde – einen Fußballerfolg – seien Reime machte.

    Dass Hochmut vor dem Fall kommt, hielt Stöcker den Iphöfer Nachbarn vor, allen voran deren „Häuptling kahler Kopf“, womit der Prediger auf den Spielertrainer der Iphöfer Fußballer, Manuel Endres, abzielte. „Häuptling kahler Kopf, anführte die Jungs mit dem Kropf“, reimte Markus Stöcker – gelten die Iphöfer im Volksmund doch als die Kröpfer.

    Stöcker langte ordentlich hin, als er von Endres als Iphöfer Zinedine Zidane sprach. Gegen so viel Willanzheimer Schmäh wissen die Iphöfer sich zu wehren, räumte der Redner ein. Sie titulieren die Willanzheimer wiederum etwas abschätzig als „Käferli“. Über diese Passagen der Predigt, in der Stöcker vom Leder zog, amüsierten sich die Zuhöhrer köstlich. Sie dürften sich wohl so gefühlt haben, als ob alle „Käferli“ gleichzeitig auf dem lichten Haupt des Kröpfer-Spielertrainers herumkrabbeln und diesen traktieren würden.

    Markus Stöcker hatte mit Simon Roth einen neuen Mitstreiter an seiner Seite, beide schlüpften jeweils in ein passendes Outfit zu ihren Storys. Roth kalauerte zuerst über einen Kirchweihgast „mit Abendkleid und mächtiger Oberweite“ aus dem Vorjahr und schlussfolgerte: „Ist einer umoperiert, wird's Leben schnell kompliziert“. Die Prediger belustigten sich über den Musikverein, der bei Prozessionen traditionell zum Adelwirt marschieren. „Die tun einfach nit kapier', dass der Adelwirt ist zu und es gibt dort schon seit zehn Jahr mehr kein Bier“, flachste Markus Stöcker.

    Er verriet einige Besäufnisse der „Schneeball-Gang“, Saunagänge als Apres-Ski, oder parodierte den „Vorstands-Ford“ als automobile Ikone im Ort. Stöcker musste berichten, dass ein Mann den Rasenmäher-Bulldog des Sportvereins direkt nach der Reparatur beim Zusammenstoß mit einem Schlepper schrottete. Simon Roth machte sich derweil Sorgen um die heutigen Schüler. Engagierte Gymnasiasten hatten Felder für ein Fußballturnier abgestreut, „am Ende war alles schief, so wie das Resultat vom Pisa-Test so schief“, konstatierte der Prediger.

    Am Ende ihrer Predigt betonten die Prediger, „für Schmähung und Beleidigung, wir übernehmen keine Verantwortung“. Doch diese Breitseite für die Kröpfer hatte gesessen – da wird künftig noch drüber zu reden oder zu lesen sein.

    Der Sportverein richtete am Freitag einen Beatabend für die Jugend mit DJ Matze Bielek aus und der Tanzabend mit Pizza-Essen und Kirchweihpredigt am Samstag war noch ein größerer Erfolg.

    An diesem Montag beschließt ein Gedächtnisgottesdienst der Freiwilligen Feuerwehr das Kirchweihtreiben.

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