Wer heute Mitglied der Kitzinger Freimaurerloge „Thekla – eine Leuchte in Franken“ ist, das bleibt genauso im Dunklen, wie ihre Rituale. Anlässlich des 85-jährigen Gründungsjubiläums versucht sich das städtische Museum in Kitzingen an einer kleinen Sonderausstellung über die Kitzinger Loge – ein tieferer Blick hinter die angeblichen Geheimnisse der verschwiegenen Gemeinschaft wird dabei aber nicht gewährt.
Die Umgebung passt ganz gut zum Thema: Im Raum der historischen Apotheke sind es nur einige kleine Baustrahler, die ein konzentriertes Licht auf die Informationstafeln werfen. In den Vitrinen finden sich Gegenstände, die den Ritualen der Freimaurer dienen: natürlich Winkel und Zirkel, Hämmerchen, Trinkgefäße, Freimaurerschurze, der Zollstock.
Ein wichtiges Ausstellungsstück ist sicher die Logenchronik, aus der Ausstellungsmacherin Manuela Burger viel Informatives für die Informationstafeln geschöpft hat: Neben der Geschichte von Thekla werden einige verstorbene Mitglieder auch mit Kurzbiografien vorgestellt.
Vor allem Kitzinger Geschäftsleute waren es, die sich in der Loge getroffen haben: Kuno Meuschel, Paul Arauner oder Richard Hasenknopf. Aber auch der ehemalige Bürgermeister Konrad Döppert war Mitglied des Männerbunds und Richard Rother. Vom Kitzinger Künstler zeigt die Ausstellung auch zwei wohl bislang unveröffentlichte Holzschnitte, die er für die Loge konzipiert hatte.
Schon im Frühjahr 1895 trafen sich einige Kitzinger, die in auswärtigen Logen organisiert waren, um über die Gründung eines Freimaurerkränzchens zu beraten und am 27. Dezember gleichen Jahres dieses auch zu gründen. 31 Jahre später, am 9. Mai 1926 entstand daraus die Loge „Thekla - eine Leuchte in Franken“. 1933 wurde die Bruderschaft verboten, 1949 wieder gegründet. Heute treffen sich die Mitglieder einmal monatlich im Obergeschoss des Bootshauses in der Mainstockheimer Straße.