Die Mär vom Dolchstoß

Dieses Denkmal ist ein Ärgernis. In der Vielzahl der Krieger-Ehrenmale im Landkreis sticht das Erste-Weltkriegs-Denkmal in Mainbernheim negativ hervor. Es ist die Stein gewordene Dolchstoßlegende, „garniert“ mit einer kräftigen Portion Antisemitismus:
Antisemitismus: Die Fratze am Gesäß des Gerippes erinnert an Darstellungen aus Julius Streichers Hetzblatt „Der Stürmer“.
Foto: Martin Kraus | Antisemitismus: Die Fratze am Gesäß des Gerippes erinnert an Darstellungen aus Julius Streichers Hetzblatt „Der Stürmer“.

Ein deutscher Soldat holt zum Wurf mit der Handgranate aus, doch lauert zu seinen Füßen schon das Verderben. Ein Gerippe blickt zu ihm herauf, den Dolch bereits in der Knochenhand. Das Gesäß der Unfigur ziert eine Fratze, die den Darstellungen des Juden in Julius Streichers Hetzblatt „Der Stürmer“ gleicht. Den Entwurf lieferte in jungen Jahren der später in Franken weithin bekannte Bildhauer und Grafiker Richard Rother, in Stein gehauen wurde es von Hans Precht. Wahrscheinlich aus guten Gründen wurde das Denkmal, das seit 1927 auf dem Rathausplatz gestanden hatte, 1945 abgebaut und verschwand ...

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