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ALBERTSHOFEN: Die Motorradbraut und Segelfliegerin aus den 50er-Jahren

ALBERTSHOFEN

Die Motorradbraut und Segelfliegerin aus den 50er-Jahren

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    Albertshofens Bürgermeister Horst Reuther (Mitte) gratuliert Emil Reuß zum 88. und seiner Frau Anni zum 85. Geburtstag.
    Albertshofens Bürgermeister Horst Reuther (Mitte) gratuliert Emil Reuß zum 88. und seiner Frau Anni zum 85. Geburtstag. Foto: Foto: Hess

    Ihren 85. Geburtstag konnte am Ostermontag die Albertshöferin Anni Reuß gleichzeitig mit dem 88. Geburtstag ihres Mannes Emil Reuß feiern. Am selben Tag Geburtstag zu haben, ist nicht das einzige, was Anni Reuß (geborene Guth) von anderen abhebt.

    Sie entstammt dem späteren Autohaus Guth, das in seinen Anfangsjahren noch mit Nähmaschinen, Fahrrädern und Motorrädern Geld verdiente. Ihr Elternhaus war augenscheinlich der Grund dafür, dass sie eine technikbegeisterte Frau wurde.

    Noch heute erzählt sie gerne davon, wie sie damals den Fliegerschein machte und hoch oben über der Wasserkuppe im Segelflieger mit einem anderen Piloten Runden drehte.

    Zudem war Anni Reuß laut ihrer Tochter Ingrid Schneider eine Motorradbraut, die aber nie in den Genuss einer eigenen Maschine kam. Stolz zeigte sie an ihrem Jubelfest Bilder aus den 1950er-Jahren mit einer Triumph und ihrem Bruder Erich Guth oder ein anderes Bild, als sie bei einem Motorrad-Geschicklichkeitswettbewerb abgelichtet wurde.

    Die schneidige Frau des Geburtsjahrgangs 1929 arbeitete auch ein paar Jahre im Kaufhaus der Kitzinger US-Armee, ehe sie 1955 den Gärtner Emil Reuß heiratete. Der Ehemann übernahm den Gärtnereibetrieb seiner Eltern und führte diesen bis 1970.

    Dann reduzierte das Ehepaar Reuß das Gärtnern auf den Nebenerwerb, denn sie übernahmen als Paar die Hausmeister- und Reinigungsdienste in der örtlichen Volksschule, bis sie nach 20 Jahren im Dienst der Gemeinde 1991 in den Ruhestand gingen. Nicht nur deshalb gratulierte Bürgermeister Horst Reuther dem Jubelpaar am Ostermontag. Die beiden Kinder Ingrid Schneider und Erich Reuß sowie die Enkeltochter ließen die „Geburtstagskinder“ hochleben.

    Als junge Frau stellte Anni Reuß ihren Schneid beim traditionellen Wasenziehen unter Beweis. Denn anfangs der 1950er-Jahre war sie mit einem Anderen zum Wasentanz ausgezogen und schnappte sich im Vorbeitanzen keck die Knackwurst von Emil Reuß. Damit hinterließ sie bei ihrem späteren Mann derart Eindruck, dass er sie zum Gesangvereinsball einlud und sich daraus die Liebe fürs Leben entwickelte. Damals war der Gatte aktiver Sänger, der aber später nur noch passiv beim Gesangverein blieb und heute Ehrenmitglied ist.

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