Die Sulzfelder betreten Neuland, indem sie nach dem Beschluss des Gemeinderats als erste Gemeinde in Bayern eine Crossiety-App ins Leben rufen. Bürgermeister Matthias Dusel war auf die Idee gekommen und stellte die Details der App Crossiety auch gleich im Rat vor.
Jeder Bürger kann sich dabei online unter seinem Namen innerhalb einer Ortschaft anmelden. Innerhalb dieses "digitalen Dorfplatzes" aus privaten oder gemeindlichen Gruppen könnten sich alle Beteiligten auch in Untergruppen kontaktieren und austauschen. Egal, ob Institutionen, Vereine, Kirche oder Nachbarn. Im Grunde genommen sei die App eine Mischung aus Facebook und Whats-App, so Dusel. Die App sei aber nur eine Ergänzung und könne nie das Mitteilungsblatt ersetzen, beruhigte er, glaubt aber auch: "Wenn wir einen gewissen Stellenwert erreichen, dann könnte es ein Selbstläufer werden."
Innerhalb des Ortes digital kommunizieren
Der größte Vorteil daran sei, dass alle Bürger miteinander kommunizieren können, aber nur im Ort und nicht gleich weltweit wie in anderen sozialen Netzwerken. "Hier können wir wichtige Informationen schnell mitteilen", meinte der Bürgermeister und wenn sich genügend Bürger anmelden, könne die App dazu dienen, sich als Gemeinde Meinungsbilder von Bürgern zu diversen Themen einzuholen. Die App kostet einen Euro pro Jahr, hat eine Mindestlaufzeit von drei Jahren und ist danach jährlich kündbar.
Weitere Themen im Rat waren:
"Der Bestand am Kanalsystem ist im Großteil in Ordnung", konstatierte Peter Leimeister vom Würzburger Ingenieurbüro Köhl in der Ratssitzung. Er sprach aber gleichzeitig einen Knackpunkt mit dem Kanalstück im Bereich der Matthias Schiestl-Straße an, wo im Umfeld des Feuerwehrgerätehauses mehrere Kanalstränge zusammen kommen. Er regte an, als dringendste Maßnahme den Kanal in der Sparkassen-Schulstraße zu erneuern.
Straße am Feuerwehrhaus bei Starkregen völlig überlastet
Bei Starkregen sind die Bereiche Segnitzer Straße, Matthias Schiestl-Straße und Kitzinger Straße deutlich überlastet. Gerade im Bereich des Feuerwehrgerätehauses sind die Überläufe problematisch, da dort der Kanal oftmals um 200 Prozent überlastet ist. Die Neuverlegung des Kanals vom sensiblen Bereich Feuerwehrgerätehaus unter der Staatsstraße hindurch wäre allerdings recht kostspielig, so Leimeister. Sein Kollege David Nicklaus zeigte der Ratsrunde, wo die größten Abwassermengen aufkommen.
Jetzt machen sich die Experten daran, das Kanalnetz detailliert zu erfassen und Lösungen zu finden, mit denen die Gemeinde die Probleme mit vertretbarem Aufwand aus der Welt schaffen kann.
Die Mitglieder des Bauausschusses hatten vor der Ratssitzung auf dem Gelände des ehemaligen Busunternehmens Weigand beraten, wie es dort weitergehen soll. Die große Lösung mit Busparkplatz und Elektro-Ladestation sowie der Entsorgung von belastetem Bodenmaterial war noch im Mai in der alten Besetzung des Gemeinderats durchgefallen.
Weigand-Gelände könnte Dauerparkplatz werden
Jetzt wurde die Idee geboren, eine ganz andere Nutzung anzustreben, die kaum einer baulichen Veränderung bedarf und dadurch auch bezahlbar wäre: ein Dauerparkplatz für Anhänger und dergleichen. Bürger könnten sich dort Plätze mieten. Der Platz soll mit einem Tor abgeschlossen werden und "wertig begrünt" werden, wie der Bürgermeister sagte. Er erhielt den Auftrag, eine Planung vorzubereiten und zu eruieren, ob das Vorhaben genehmigungsfähig ist.
Die Ratsrunde stellte außerdem für die Modernisierung eines Anwesens in der Langengasse 5 einen Zuschuss aus dem Kommunalen Förderprogramm in Aussicht.