600 Zuhörer – soviel kann die Alte Synagoge in Kitzingen auf einmal nicht fassen und deshalb war klar: Donikkl und die Tigerbande, seit Jahren Kultband in Kinderzimmern, Kindergärten und Grundschulen, müssen zweimal auftreten. So kam es, dass am Sonntag einmal am Vormittag und dann noch einmal am Nachmittag, ganze Familien scharenweise dem Landwehrplatz zustrebten.
Eingeladen zu der Kinderveranstaltung hatte die Sparkasse Mainfranken und das mit gutem Grund. Wenn Donikkl auftritt, ist das eine Erfolgsgarantie. Das weiß jeder Kitzinger spätestens seit dem Auftritt von Donikkl auf der Kleinen Gartenschau. Damals war mit „Donikkl und die Weißwürschtl“ die große Besetzung in Kitzingen, am Sonntag rockten Donikkl alias Andreas Donauer zusammen mit Erich, dem Koch und Kirby Kobold, als Tigerbande zu dritt den Saal.
Nicht zuletzt heißt eines der bekanntesten Stücke der Gruppe „Wir gehn ab“. Das konnte man am Sonntag wörtlich nehmen: Die Kinder, versammelt vor der Bühne, die Eltern dahinter in den Stuhlreihen – und es dauerte nur wenige Minuten, bis Donauer und seine Begleiter an Schlagzeug und Keyboard die Kleinen im Griff hatten. Mitreißender Pop- und Reggae-Sound, dazu Texte, die heute scheinbar jedes Kind, aber auch viele Väter und Mütter aus dem Effeff zu kennen scheinen, ließen im Nu die Stimmung auf 100 steigen.
Die Mädchen und Buben machten begeistert mit, streckten die Arme nach oben, machten sich klein, nahmen die Arme zur Seite und sangen lauthals mit. Selbst als Donikkl einige auf die Bühne bat, damit sie von dort oben, sozusagen als „Vorturner“, die Stimmung mit anheizen, brauchte er nicht lange suchen oder gar bitten. Selbst Vierjährige wollten neben ihrem Idol stehen, als das „Cowboy & Indianer“-Lied, der Song „Stark wie ein Tiger“ oder das Stück vom „Hinternwackeln“ erklangen.
Mit Witz und Spontanität schafften es die Drei auf der Bühne, die Kinder zu begeistern. Völlig außer Rand und Band gerieten die Zuhörer schließlich, als Donikkl das „Fliegerlied“, auch bekannt als „So a schöner Tag“, anstimmte. Der Schlager, der von Donauer 2001 komponiert und getextet wurde, hat längst Kultstaus und inzwischen gibt es davon über 60 Coverversionen rund um die Welt. Spätestens da hielt es am Sonntag dann auch Eltern und Großeltern nicht mehr auf den Sitzen.