Festliche Stimmung im voll besetzten Schlosshof zu Wiesentheid: Paul und Damiana von Schönborn, Schirmherren der Internationalen Sommerakademie „Collegium Musicum“ Schloss Weissenstein, hatten zur Serenade eingeladen.
Eine schönere Kulisse konnten sich die etwa 50 jungen Musiker aus aller Welt kaum wünschen. Den Auftakt machte Giuseppe Verdis Vorspiel zur Oper „I due Foscari“, gewidmet Contessa Francesca Foscari, der Mutter Gräfin Damianas von Schönborn.
Dramatische Bläsersätze folgten beim Adagio aus Edward Elgars Konzert Opus 85 im Wechsel mit Solist Alexander Spreng am Violoncello und dem gewaltigen Streichorchester. Reines Vergnügen bereitete die sichtliche Spielfreude der jungen Stipendiaten bei Georges Bizets Suites 1 & 2 aus „Carmen“. Schon hier – kurz vor der Pause – kämpften die Musiker und ihr temperamentvoller Dirigent Dorian Keilhack mit dem aufkommenden Wind.
Da braute sich etwas zusammen: Dumpfes Donnergrollen und bedrohliche Regenwolken kamen immer näher. Erste Regentropfen fielen auf die Warteschlange an der Sektbar. Ein paar Regenschirme öffneten sich zögernd – unschlüssig waren auch noch die Akteure, bis ihr musikalischer Leiter Dorian Keilhack mit Bedauern das Ende des noch vielversprechenden Konzertes verkünden musste. Der Hauptteil des Programmes, Dvoraks Sinfonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“ und Werke von Johann Strauss fielen leider dem Regen zum Opfer.
Noch bis 4. August finden die Konzerte der Sommerakademie an verschiedenen Spielorten statt. Ansprechpartner und „Mädchen für alles“ sind Graf und Gräfin Schönborn für die jungen Leute seit 1999. In den vier Wochen der intensiven Probenzeit in Pommersfelden haben auch sie ihren Wohnsitz in Schloss Weißenstein und können sich so persönlich um die Belange aller Teilnehmer kümmern. Der Verein Collegium Musicum, eine Stiftung und „viele ehrenvolle Mithelfer“ machen es möglich, dass der Aufenthalt und die künstlerische Weiterbildung für die maximal 75 Preisträger kostenfrei sind.
Selbst namhafte Konzertmeister unterstützen diese Einrichtung ehrenamtlich, so dass jede Orchestergruppe ihren eigenen Professor hat, informiert Paul Graf von Schönborn. Einmal in einem Orchester mitzuspielen, oder sich bei einem Kammermusikabend zu profilieren, ist der Gedanke dieser Akademie, die 1958 durch Dr. Karl Graf von Schönborn ins Leben gerufen wurde.
Und bereits im September laufen die Vorbereitungen für die 57. Auflage wieder an.