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KITZINGEN/AMBERG: Dunkle Wolken über Storg

KITZINGEN/AMBERG

Dunkle Wolken über Storg

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    Der Insolvenzantrag für die Kaufhauskette sei am Dienstag am Amberger Amtsgericht gestellt worden, schreibt die Unternehmensführung in einer Presseerklärung. Betroffen von der finanziellen Schieflage der Storg-Gruppe sind rund 500 Mitarbeiter an zehn Standorten. In Kitzingen sind etwa 60 Beschäftigte für das Unternehmen tätig.

    Wie düster die Wolken über den Köpfen der Beschäftigten sind, ist noch unklar. Verhaltener Optimismus findet sich jedoch im Pressetext der Kaufhaus-Kette, unterzeichnet von Inhaber Heinrich Storg. Danach gebe es derzeit Gespräche, das "Unternehmen in den wesentlichen Teilen" fortzuführen. Sowohl die Hausbank, als auch die Kaufring AG (Einkaufspartner der Kette) hätten ihre "Unterstützung signalisiert", schreibt Storg: "Damit könnte ein erheblicher Teil der Arbeitsplätze in unserem Unternehmen erhalten werden".

    Trotz der Insolvenz des Stammhauses geht beim Geschäftsbetrieb in Kitzingen vorerst alles seinen gewohnten Gang, erklärte gestern Geschäftsführer Günter Fuchs. Das Kaufhaus, am Montag und Dienstag wegen der Inventur geschlossen, bleibe geöffnet.

    Von den Finanznöten und dem Insolvenzantrag der Mutter-Gesellschaft sind die rund 60 Kitzinger Beschäftigten laut Fuchs am Dienstag informiert worden. Die Stimmung sei noch "positiv", da die Mitarbeiter auf eine Fortführung des Kitzinger Kaufhauses hofften.

    Wie schwer angeschlagen die Kaufhauskette ist, bleibt vorerst im Dunkel. Grund der Nöte sei ein "namhafter Betrag", zitiert die Tageszeitung "Der neue Tag/Amberger Zeitung" die Hausbank der Storg-Gruppe. Dem Vernehmen nach gehe es um Millionen, heißt es in einem Bericht vom Mittwoch.

    Zu den Gründen der Misere äußerte sich die Unternehmensführung in ihrem Presseschreiben. Danach seien die vergangenen fünf Jahre im Einzelhandel "die schwersten seit dem Zweiten Weltkrieg" gewesen. Die Kaufkraft habe stagniert, der Konsum sei rückläufig und die Konkurrenz um den Kunden habe sich enorm verschärft. Die "Kluft zwischen den ,mittelständischen Einzelhändlern und den Großunternehmen" sei "größer als je zuvor", schreibt Storg. Ein erarbeitetes Restrukturierungs-Programm habe nicht mehr verwirklicht werden können.

    Eine ähnliche Beschreibung der Konkurrenzsituation hatte kürzlich auch die Geschäftsleitung der Firma Kupsch geliefert, als sie den Verkauf der Einzelhandelskette an den Edeka-Konzern öffentlich gemacht hatte.

    Die Storg-Gruppe mit ihrem Stammhaus in Amberg ist neben Kitzingen noch in Sulzbach-Rosenberg, Hirschau, Selb, Eichstätt, Ansbach, Kempten, Dachau und Ratingen vertreten. Vier weitere Standort schlossen der Amberger Zeitung zufolge in den vergangenen Jahren ihre Pforten. Von einst 1200 Mitarbeitern (1993) seien nur noch rund 500 für das Unternehmen tätig.

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