Ein Haushalt einer Kommune hat mehrere Kennzeichen, die Auskunft über die Finanzkraft geben. Wer sich den Haushalt der Gemeinde Albertshofen für 2022 betrachtet, dem offenbaren sich gesunde Gemeinde-Finanzen. So erwirtschaftet Albertshofen eine Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt von 320 000 Euro – ein Betrag, der aufhorchen lässt und die finanzielle Handlungsfähigkeit unterstreicht. Abzüglich der Tilgung bedeutet das eine freie Finanzspanne von 237 000 Euro. Laut der mittelfristigen Finanzplanung wird die Zuführung in den Jahren 2023 bis 2025 Richtung einer halben Million Euro steigen.
Der von Verwaltungsgemeinschafts-Kämmerer Michael Schmitt erarbeitete Haushalt hat ein Gesamtvolumen von 8,23 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 4,11 Millionen Euro und mit über einer Million Euro macht der Zuschuss zur Kinderbetreuung den größten Ausgabe-Posten aus, dicht gefolgt von der abzuführenden Kreisumlage mit 985 000 Euro. Bezahlen lassen sich die Ausgaben mit größeren Einnahmen wie 615 000 Euro als staatliche Zuweisung für die Kinderbetreuung, 200 000 Euro aus Mieten und Pachten, 790 000 an Schlüsselzuweisung, 237 000 Euro an Gewerbesteuer und der größten Einnahme mit 1,26 Millionen Euro aus der Einkommenssteuerbeteiligung. Daher sah die Ratsrunde in der jüngsten Sitzung auch heuer keinen Anlass zu Steuererhöhungen, die Hebesätze von 310 Prozentpunkten für die Gewerbesteuer, 275 Prozentpunkten für die Grundsteuer B und 325 Prozentpunkten für die Grundsteuer A bleiben auf dem bisherigen Niveau, auch bei den Gebühren müssen die Bürgerinnen und Bürger keine höheren Ausgaben befürchten.
Gesamthaushalt steigt um rund 600 000 Euro
Dass der Gesamthaushalt um rund 600 000 Euro zulegt, liegt hauptsächlich am Vermögenshaushalt, der um über 13 Prozent auf 3,47 Millionen Euro ansteigt. Der Vermögenshaushalt weist nur auf dem Papier zu hohe Ausgaben der Gemeinde aus, denn in einer Durchbuchung werden 2,27 Millionen des Sollüberschusses aus dem Jahr 2021 als Zuführung zur Allgemeinen Rücklage verbucht. Die Gemeinde investiert im kommenden Jahr 1,33 Millionen Euro, das meiste Geld ist mit 335 000 Euro für die Sanierung des Rathausvorplatzes vorgesehen, für das Rathaus selbst sind weitere 200 000 Euro im Haushalt eingestellt. Weitere namhafte Investitionen sind die 270 000 Euro für die Sanierung der Friedrich-Hiller-Straße. Durch die Entnahme von 2,55 Millionen aus der Rücklage, der Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt und durch die Einnahmen von 360 000 Euro aus der Verkauf von Baugrundstücken lassen sich die Investitionen finanzieren.
Schulden werden weiter abgebaut
Die Gemeinde mit Bürgermeister Horst Reuther an der Spitze hat auf dem Papier nichts mehr im Sparstrumpf, aber eine Sonderrücklage für Abwasserbeseitigung von 276 000 Euro. Dass die Gemeinde heutzutage finanziell ziemlich gesund ist, offenbart nicht zuletzt der Schuldenstand. Die Verschuldung der Gemeinde wird weiter abgebaut und soll zum Jahresende 2022 nur noch 700 000 Euro betragen, gleichbedeutend mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 305 Euro. Damit bewegt sich Albertshofen weit unterhalb des Landesdurchschnitts vergleichbarer Kommunen mit 631 Euro.