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Mainbernheim: Ein gemischter Satz für Mainbernheim

Mainbernheim

Ein gemischter Satz für Mainbernheim

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    Die Zeilen ihres Weinbergs sind bestückt. Darüber freuen sich Dieter Gottschalk und Ute Rauschenbach.
    Die Zeilen ihres Weinbergs sind bestückt. Darüber freuen sich Dieter Gottschalk und Ute Rauschenbach. Foto: Gerhard Krämer

    Einen Traum vom eigenen Weinberg haben sich Dieter Gottschalk und Ute Rauschenbach verwirklicht. Am Ende des Mühlenwegs Richtung Iphofen legten sie in der Lage Am Mühlberg einen kleinen Weinberg an. Einst war Mainbernheim nämlich ein Ort mit Weinbau. 1834 betrug die Fläche etwa 90 Hektar.

    Wie den Mainbernheimer Weinbergsnotizen von Kurt Kraus zu entnehmen ist, nahm die Fläche aber stetig ab. 1955 waren es nur noch 5,93 Hektar. Schuld war wie an vielen Orten die Reblaus. Der Weinbau in Mainbernheim erlosch dann mit der Flurbereinigung. Bis zum 17. April 2004: 50 Jahre nach Rodung der letzten Weinberge pflanzte die Stadt Mainbernheim an der Gemarkungsgrenze zu Hoheim einen kleinen Weinberg an. Auf 4300 Quadratmetern wachsen seitdem Silvaner-Reben, die Stadt selbst nutzt mittlerweile nur noch 3000 Quadratmeter, die übrige Fläche die Familie Englert.

    Jetzt kommt eine Fläche von 0,33 Hektar hinzu, die Dieter Gottschalk und Ute Rauschenbach von Udo Roder gepachtet haben. "Manche reisen im Alter, wir trinken gerne Wein", begründete Ute Rauschenbach die Anlage eines eigenen Weinbergs und lacht.

    Ausbildung zum Winzer

    Dieter Gottschalk ist eigentlich Restaurator im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim. Doch an der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim hat er eine Ausbildung nun zum Winzer abgeschlossen. "Das meiste habe ich bei Christian Ehrlich gelernt", lobt Gottschalk den Rödelseer Winzer, in dessen Betrieb er die Praxis erlebte. Klar, dass Christian Ehrlich beim Pflanzen dabei war, wie auch Miriam Kutschenreiter und Tobias Denisch, die zusammen mit Gottschalk die Ausbildung absolviert hatten. "Sobald der Erste seinen Weinberg anlegt, ist die Aufregung groß", verriet Miriam Kutschenreiter.

    Ein Großlangheimer Lohnunternehmen setzte die Reben am vergangenen Samstag maschinell, dann war aber noch viel Handarbeit gefragt. Unter anderem musste natürlich angegossen werden.

    Angepflanzt wurde aber kein Silvaner, sondern Donauriesling, Blütenmuskateller, Souvignier Gris, Sauvignac, Johanniter und Cabernet Blanc, alles pilzwiderstandsfähige Sorten, sogenannte PiWi-Sorten. "Wir wollen so wenig wie möglich spritzen", erklärt Gottschalk, der auf ökologischen Anbau setzt.

    Die Sorten ergeben dann einen Gemischten Satz, natürlich trocken ausgebaut. Bei der Landesanstalt habe er solche Weine probieren dürfen und sei auf den Geschmack gekommen. Ausgebaut wird der Wein im eigenen Keller.

    Natürlich gab es auch einen kleinen offiziellen Teil. Mit dem Spruch "Der Weinstock ist die Poesie der Erde. Der Wein im Glas die Vollendung. Er ist das schönste Gedicht, welches die Welt zu bieten hat" bat Ute Rauschenbach um ein gutes Wachsen und Gedeihen. Dieter Gottschalk goss eine Rebe mit einem eigenen "Schalk & Rausch"- Wein, einem 2019er Rödelseer Küchenmeister Bacchus trocken, an. Musikalisch gestaltete Thomas Bachleitner die Pflanzung.

    Bürgermeister Peter Kraus wünschte viel Glück. Es sei eine Bereicherung für die Stadt und eine schöne Ergänzung zum städtischen Weinberg.

    Mit einem Bacchus goss Dieter Gottschalk symbolisch eine Rebe an. Ute Rauschenbach hatte einen passenden Spruch für ihren neuen Weinberg.
    Mit einem Bacchus goss Dieter Gottschalk symbolisch eine Rebe an. Ute Rauschenbach hatte einen passenden Spruch für ihren neuen Weinberg. Foto: Gerhard Krämer
    Trotz maschineller Hilfe ist im neuen Weinberg viel Handarbeit notwendig.
    Trotz maschineller Hilfe ist im neuen Weinberg viel Handarbeit notwendig. Foto: Gerhard Krämer
    Dieter Gottschalk, Ute Rauschenbach, Bürgermeister Peter Kraus und Christian Ehrlich lauschen den Gitarrenklängen und dem Gesang von Thomas Bachleitner.
    Dieter Gottschalk, Ute Rauschenbach, Bürgermeister Peter Kraus und Christian Ehrlich lauschen den Gitarrenklängen und dem Gesang von Thomas Bachleitner. Foto: Gerhard Krämer
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