Auf der Stelle treten ist nichts für Markus Geißel, Chef des Landgasthofs zur Krone in Brünnau. Deshalb ist er auch überzeugt von der „ServiceOffensive Kitzinger Land“, die das Regionalmanagement im August 2009 ins Leben gerufen hat.
Geißel ist selbst Qualitäts-Coach und sein Landgasthof zertifiziert. Um das zu erreichen, hat sich der ambitionierte Küchenchef einige Maßnahmen einfallen lassen. Auf dem Plan für 2012 steht zum Beispiel der Ausbau des betrieblichen Beschwerdemanagements, die Ausweisung eines Behindertenparkplatzes oder das Vorhaben, das komplette Kräutersortiment für die Küche im hauseigenen Garten zu ziehen. „Beim Qualitätssiegel ist man gezwungen, sich immer wieder neue Verbesserungen einfallen zu lassen“, erklärt Geißel und betont: „Das ist super, denn man wird sehr schnell betriebsblind!“
Ähnlich sieht das auch Christiane Hutten vom Hotel am Torturm in Volkach, der ersten Qualitäts-Stadt in Nordbayern. „Die Beschäftigung mit dem Qualitäts-Siegel hat gute Anregungen gebracht“, erklärt Hutten. Mittlerweile haben sie und ihr Team den zweiten Maßnahmenplan erarbeitet. So gibt es zum Beispiel in jedem Hotelzimmer „Infos von A bis Z“, darin finden die Gäste Hilfreiches zu Themen, die sie interessieren könnten. Die Chefin hat mit den Zimmerfrauen einen einheitlichen Zimmerstandard entwickelt, in einem Kummerkasten können die Gäste ihre Anregungen und Beschwerden loswerden, und ein Selbstbedienungs-Kühlschrank hält rund um die Uhr Getränke und Snacks für die Gäste bereit. „Es hilft, dass man sich beim Qualitäts-Siegel Ziele setzen muss“, erklärt Hutten und betont: „Man muss am Ball bleiben.“
Diese Disziplin spürt auch Patrick Braun, der Juniorchef des Weinguts Waldemar Braun in Nordheim. Durch die Zertifizierung zum Q-Betrieb könne er sich und sein Team zu mehr Disziplin ermahnen. Braun setzt sich Jahresziele, die er in seinem Büro an die Wand gehängt und so ständig im Blick hat. Sei es ein neuer Anstrich, ein neues Geländer oder Überlegungen um die Arbeitsabläufe zu verbessern. „Während der Weinsaison bleibt nicht viel Zeit, etwas zu verändern, das nehmen wir uns aber dann in den Wintermonaten gezielt vor“, erklärt Braun.
„Jedes Jahr müssen acht neue Maßnahmen entwickelt werden“, erklärt Simone Göbel vom Regionalmanagement, die die QualitätsOffensive im Kitzinger Land koordiniert. Nach drei Jahren muss das Siegel neu beantragt werden. Mittlerweile gibt es im Landkreis neben der Qualitätsstadt Volkach noch 29 Qualitätsbetriebe und 39 Betriebe mit einem Qualitäts-Coach. Der Landkreis ist mit seiner Offensive eine der ersten Regionen in Bayern, die sich auf diese Art und Weise aktiv um die Qualitätssteigerung kümmert. „Ziel war und ist es, die Servicequalität im Landkreis immer weiter zu steigern“, erklärt Regionalmanagerin Göbel den Hintergrund der Offensive.