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Volkach: Ein starkes Zeichen der Erinnerung

Volkach

Ein starkes Zeichen der Erinnerung

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    Vor geraumer Zeit unternahmen die neunten und zehnten Klassen der Mittelschule Volkach eine wichtige Fahrt ins ehemalige Konzentrationslager Flossenbürg. Die Schülerinnen und Schüler durften unter fachkundiger Leitung mehrerer Museumsführer das Gelände erkunden und mehr über die grausame Geschichte des Lagers erfahren.

    Beeindruckt von den Berichten über die Lebensbedingungen der Häftlinge, äußerten viele Schüler ihre Betroffenheit. "Es ist erschreckend, was hier geschehen ist. Das kann man sich kaum vorstellen", merkte ein Schüler an. Vor allem das Schicksal des kleinen Jack Terry - geboren 1930 als Jakub Szabmacher - bewegte die Schüler: Er war 14, als er nach Flossenbürg kam. Dort musste er zuerst im Steinbruch arbeiten, danach in die Produktionsstätte von Messerschmitt. Sein Arbeitstag betrug 14 Stunden bei schlechter Verpflegung. Als die Amerikaner kamen, wurden die Häftlinge auf Todesmärsche Richtung Dachau geschickt. Der tschechische Lagerschreiber Milos Kucera versteckte den Jungen in einem Tunnel. Jack hörte über sich Schüsse und Schreie. Er blieb zwei Tage ohne Nahrung und Wasser in dem Tunnel, bis er sich hervortraute. Er war gerettet, es war der 23. April - seine Familie wurde von den Nazis umgebracht.

    Der Rundgang ließ immer wieder Zeit für Fragen und Diskussionen. "Solche Exkursionen sind wichtig, um die Erinnerung wachzuhalten und die Verantwortung für die Zukunft zu tragen", betonten die Lehrkräfte.

    Die Fahrt nach Flossenbürg war nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch ein starkes Zeichen für Toleranz und Respekt in der heutigen Gesellschaft. Die Schüler kehrten nach einem ergreifenden Tag mit vielen neuen Einsichten zurück.

    Von: Christiane Rößner (Lehrerin Mittelschule Volkach)

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