Zu Weihnachten bekam Simon ein Keyboard geschenkt. Und bereits Mitte Februar hat er seinen Beitrag für die Bewerbung bei dem Songwriter-Wettbewerb „Dein Song“, der auf Kika läuft, eingeschickt. Viel Zeit hatte er also nicht, um an seinem Song zu tüfteln. „Umso mehr hat es uns gefreut und auch ein bisschen überrascht, dass Simon zum Casting eingeladen wurde“, erzählt seine Mutter Erika Nagler. „Aus dem Handgelenk heraus komponiert“, nennt sie seine doch recht spontane Bewerbung.
Geburtstagslied für die Mutter
Angefangen hatte es mit einem Lied, das er für den Geburtstag seiner Mutter eingespielt hat. Danach wollte er mit dem Songschreiben weitermachen und „einfach mal ein richtiges Lied komponieren“, erzählt der 17-Jährige aus Martinsheim. Die Show hatte er zwar im Hinterkopf, doch sich dafür zu bewerben, war dann eher eine spontane Entscheidung. Herausgekommen ist das Lied „Take Your Time“. Der Song handelt davon, dass man sich Zeit für Musik nehmen sollte – Zeit, um Musik zu hören und um Musik zu machen.
Rap, Pop und Klassik
Und das hat Simon schon immer gerne gemacht. Seit der dritten Klasse hat er Klavierunterricht und hört viel Musik verschiedener Richtungen. „Ich mag alles Mögliche, Rap, Pop, aber auch manchmal Klassik“, sagt der 17-Jährige. Zu seinen Lieblingsmusikern gehören die Rapper Marshmello, Ufo, Capital oder auch der britische Sänger Sting, einst Mitglied der Band The Police.
Von der Melodie zum Text
Rund eine Woche hat Simon gebraucht, um sein Lied für den Songwriter-Wettbewerb zu komponieren. „Ich fange mit der Melodie an. Wenn die dann fertig ist, überlege ich mir den Text dazu“, sagt Simon. Danach kam natürlich noch der Feinschliff. Für die Teilnahme bei „Dein Song“ muss das Lied eigentlich noch nicht ganz fertig sein. Es reicht, wenn man sich mit einer Melodie oder Textstücken bewirbt. Mit Hilfe von professionellen Musikern kann man dann noch an der Idee feilen. Denn bei dem Songwriter-Wettbewerb geht es besonders um kreative Texte, weniger um die Stimme der Sänger.
Erstes Casting im Schloss
Der erste Teil der Show, die ab Februar 2019 in 16 Folgen auf Kika ausgestrahlt wird, ist bereits im Kasten. Ende Juli wurden 16 von 300 Bewerbern nach Wiesbaden zum ersten Casting eingeladen und haben ihre Ideen präsentiert. Simon ist direkt von seiner Klassenfahrt aus Berlin dort hingefahren. „Das war schon eine schöne Atmosphäre, das Casting war in einem großem Schloss“, erzählt er. „Wir haben dort alle kennengelernt, wurden interviewt und haben unsere Songs präsentiert.“
Danach wurde bereits die erste Entscheidung getroffen. Zwei besonders gute Bewerber bekamen von der Jury direkt ein Ticket für das Finale, andere dürfen in ein Komponistencamp nach Ibiza fliegen, um dort ihre Songidee weiter zu entwickeln. Einige mussten leider schon nach Hause gehen. Wie es für Simon dabei ausgegangen ist, darf er natürlich noch nicht verraten.
Mark Forster als Pate
„Es wäre toll, im Komponistencamp auf Ibiza zu sein“, erzählt Simon. Dort hätte er die Möglichkeit, in einem professionellen Tonstudio und mit der Hilfe erfahrener Musiker zu arbeiten. Die Teilnehmer bekommen einen Paten zur Seite gestellt, der sie beim Feinschliff an ihrer Idee unterstützt. „Da sind schon bekanntere Namen dabei, zum Beispiel Mark Forster oder Namika“, sagt er. Wer letztendlich das Finale der Show gewinnt, entscheiden die Zuschauer über ein Telefonvoting.
Geige für die Aufnahmeprüfung
Doch jetzt hat der 17-Jährige erst einmal noch Sommerferien. Wenn er nicht gerade Musik macht oder Seminararbeit schreibt, spielt er gerne Fußball und ist Fan des 1. FC Nürnberg. Seit Kurzem übt er außerdem das Geigespielen. Denn nach dem Abitur im nächsten Jahr will er Musik auf Lehramt studieren und muss für die Eignungsprüfung zwei Instrumente beherrschen. Der Musik treu bleiben will Simon also in jedem Fall.