Die Außenwände sind als Häuserfassade dekoriert, über dem Eingang prangt das Namensschild. Es ist deutlich zu sehen: Die Zeiten des Leerstandes sind vorbei. Der Jugendtreff lebt. Aus der ehemaligen „Funbox“ ist der heutige Jugendtreff „Puzzles“ oder einfach das „Jugendhaus Mainbernheim“ geworden. Einer der verantwortlichen Macher und Aktivposten ist Thomas Jäger.
„Das Ehrenamt spielte bisher immer eine wichtige Rolle in meinem Leben.“
Thomas Jäger Jugendtreff Mainbernheim
Der 22-jährige Mainbernheimer zeigt stolz die renovierten Räumlichkeiten. Viel bunte Farbe, eine Musikanlage, ein Billardtisch und vieles mehr laden zum Verweilen ein. „Vor drei Jahren war der Jugendtreff-Container in einem verwahrlosten und unattraktiven Zustand“, erinnert sich Thomas Jäger. Die christliche Jugendgruppe wollte das ändern und hat die Initiative ergriffen. Unterstützt wurde ihr Anliegen vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM), der den Treff auch betreibt. Träger ist die Stadt Mainbernheim.
„Wir haben die Räume hergerichtet, geputzt, Wände gestrichen, Bilder aufgehängt, Ausstattungsmaterial besorgt und viel Zeit in den Treff investiert. Es ist einfach schön, zu sehen, wie etwas aufgebaut wird, etwas entsteht und wieder lebt“, freut er sich.
Anfangs wurden die Räumlichkeiten eher von Kindern aufgesucht. Inzwischen kommt ein Stamm 13- bis 16-jähriger Jugendlicher in den Jugendtreff. Ein Team von zwölf Personen kümmert sich um den Treff. „Da alle Verantwortlichen studieren oder arbeiten, kann derzeit leider nur Freitags offiziell geöffnet werden“, bedauert Thomas. Allerdings kann der Schlüssel unter bestimmten Voraussetzungen von Jugendlichen bei der Stadtverwaltung abgeholt werden. Auch für Feiern stehen die Räume grundsätzlich zur Verfügung.
„Das Ehrenamt spielte bisher immer eine wichtige Rolle in meinem Leben“, erzählt Thomas Jäger. Nach dreijähriger Mitarbeit in der Evangelischen Jugend (EJ) ist er seit diesem Frühjahr als erster Vorsitzender des Leitenden Kreises der Evangelischen Jugend für die Planungen und Aktivitäten zuständig. Er vertritt die EJ zudem als Jugendvertreter im Dekanatsausschuss. Damit nicht genug: Thomas Jäger engagiert sich seit Herbst 2012 ehrenamtlich im Kirchenvorstand in Mainbernheim.
Auf die Frage, woher er denn die Motivation für die vielen Ehrenämter nehme, erklärt Thomas, dass sich sein Engagement nach und nach entwickelt habe. „Ich habe Freunde gefunden und angenehme soziale Kontakte geknüpft. Die Arbeit im Team des Jugendtreffs macht einfach Spaß. Viele Teammitglieder kenne ich schon seit der Schulzeit.“
Die Arbeit mit Menschen hat Thomas Jäger schon immer fasziniert, egal, ob als Betreuer bei Sommerfreizeiten oder bei Kinderzeltlagern. Auch im Jugendtreff zählt die Gemeinschaft. „Wir machen alles im Team, es gibt keine Hierarchie in der Gruppe, aber feste Aufgabenverteilungen“. Gemeinsam wurde viel geschaffen: Der Pavillon wurde renoviert, das Pflaster neu verlegt und eine Grillstelle gebaut. In unregelmäßigen Abständen werden auch Veranstaltungen organisiert, wie das Sommerfest oder ein Verkaufsstand beim Weihnachtsmarkt. All das bessert die Gruppenkasse auf.
Bei all dem Engagement verwundert es nicht, dass Thomas Jäger das Studienfach „Soziale Arbeit“ gewählt hat, das er in Würzburg im vierten Semester studiert. Die Jugendarbeit könnte er sich auch als Beruf vorstellen. Mit den Rahmenbedingungen für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten ist Thomas Jäger zufrieden.
Ob die Politik das Ehrenamt ausreichend unterstützt, mag er nicht abschließend beurteilen. „Die Stadt Mainbernheim steht jedenfalls zum Jugendhaus und unterstützt uns sehr gut. Wenn wir ein Anliegen haben, erhalten wir unbürokratische Hilfe.“