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KITZINGEN: Er steht für Teamarbeit

KITZINGEN

Er steht für Teamarbeit

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    Ausblick: Stefan Güntner kann von seinem Balkon auf die Pferdehalle im Richthofen Circle und bis zur Silhouette der Stadt Kitzingen blicken. Nach der Wahl würde er gerne den Ausblick vom Rathaus genießen.
    Ausblick: Stefan Güntner kann von seinem Balkon auf die Pferdehalle im Richthofen Circle und bis zur Silhouette der Stadt Kitzingen blicken. Nach der Wahl würde er gerne den Ausblick vom Rathaus genießen. Foto: Fotos: Ralf Dieter

    Das Wort Teamplayer fällt oft im Gespräch mit Stefan Güntner. Und der Name Erwin Rumpel. Die Stadt Kitzingen sowieso. Denn hier ist der 32-Jährige aufgewachsen, der sich anschickt, neuer Oberbürgermeister zu werden.

    Stefan Güntner. Für viele neutrale Beobachter war seine Nominierung eine Überraschung. Dabei verfügt der Jurist über lokalpolitische Erfahrung. Als Stadtrat ist er bisher nicht in Erscheinung getreten, dafür agierte er im Hintergrund. Und sammelte wertvolle Eindrücke.

    Güntner und CSU, das gehört zusammen. Stefan Güntners Mutter hat die Werbeprospekte für Erwin Rumpel ausgetragen, der Infostand für den Oberbürgermeister von 1991 bis 1997 war in der Garage seines Onkels gelagert. Kein Wunder, dass Stefan Güntner schon sehr früh mit der Politik in Berührung kam. „Mit zehn Jahren war ich samstags auf dem Marktplatz am Infostand“, erinnert er sich. Während seiner Zeit im Armin-Knab-Gymnasium ist er der Jungen Union beigetreten. „Wir waren damals richtig aktiv“, erzählt er. Unterschriften wurden beispielsweise gesammelt, gegen eine Verlegung der Realschule nach Iphofen. Der Jugendstadtrat wurde mit initiiert. Damals hat Stefan Güntner gelernt: „Man kann politisch einiges bewegen. Gerade auf lokaler Ebene.“

    2002 hat Güntner sein Abitur gemacht. Ein paar Wochen vorher stand er das erste Mal auf der Stadtratsliste der CSU. Platz 14. Zu weit hinten, um gewählt zu werden. 2008 gelang ihm der Einzug in den Stadtrat auch nicht. Diesmal ist ihm ein Platz im Rat sicher. Platz 1 auf der Liste. „Wir haben aus unseren Fehlern gelernt“, sagt der 32-Jährige.

    „Ich stehe nicht auf Zufall.“

    Stefan Güntner (CSU)

    Die Fehler der jüngeren Vergangenheit. 2008 nominierte die CSU mit Angelika Küspert eine bekannte Persönlichkeit in der Stadt. Die damalige Leiterin der Volkshochschule hatte aber ihre eigenen Ideen. Ein Beitritt zur CSU kam für sie nicht in Frage. „Wir haben die Wahlniederlage analysiert und aufbereitet“, sagt Güntner. Klare Vorgabe: Der Kandidat für 2014 muss sich zur CSU bekennen und die Liste anführen. Einige Kandidaten waren im Gespräch, letzten Endes passten die festgelegten Kriterien am besten zu dem amtierenden Ortsvorsitzenden.

    Seit drei Jahren ist Stefan Güntner Ortsvorsitzender der CSU. Er ist seither regelmäßig bei den Fraktionsbesprechungen dabei. Und damit nahe dran an den Themen, die den Stadtrat bewegen. Wenn es nach ihm geht, wird nach der Wahl eine Prioritätenliste angelegt. Der Bahnhof und sein Umfeld stünden ganz oben. Priorität 2: Eine Turnhalle für die Schüler aus St. Hedwig und Paul-Eber. Nachdem sich die Schulleitung für eine Lösung auf dem Deuster-Gelände ausgesprochen hat, würde Güntner diesen Wunsch respektieren. Diese Turnhalle für den Sport müsse schnell gebaut werden. In Sachen Veranstaltungshalle sollte man dagegen ohne Zeitdruck agieren, Alternativen eruieren und noch einmal mit den Besitzern der ehemaligen US-Kasernen sprechen. „Mit Erwin Rumpel hätten wir schon längst eine solche Halle“, sagt Güntner.

    Mit seiner Frau und der zweieinhalb Jahre alten Tochter lebt der Jurist im Richthofen Circle, der ehemaligen Wohnanlage der US-Soldaten. Fünf Zimmer hat die Wohnung, vom Wohnzimmer fällt der Blick auf die Reithalle und die anschließende Freifläche für die Pferde. Vom Balkon aus sieht man das Gusswerk und die Silhouette der Stadt. „Wir haben eine Wohnung in der Innenstadt gesucht“, erzählt er. „Aber nichts adäquates gefunden.“

    Schon aus dieser Erfahrung heraus will Güntner einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Wiederbelebung der Innenstadt legen. „Und dafür brauchen wir zeitgemäßen Wohnraum.“ Woher der kommen soll? Güntner hat drei Ansätze: Die Stadt entwickelt eigene Immobilien, beispielsweise am ehemaligen Marktcafé, sie fördert Maßnahmen privater Eigentümer besser als bisher und/oder sie kauft Immobilien in markanten Lagen und verwertet sie selbst. „Das hat etwas mit Stadtentwicklung zu tun“, meint er.

    Die Innenstadt soll wieder leben, Kitzingen soll sich weiter entwickeln. Das ist eine Vision von Stefan Güntner. Die nötige Arbeit will er im Team bewältigen. Güntner hofft auf möglichst viele Stadträte von der CSU im neuen Gremium. „Dann ließen sich Mehrheiten leichter finden.“ Unter diesem Aspekt sind die vorderen Plätze auf der Liste zusammengestellt worden. Menschen, mit denen er zusammenarbeiten kann, Menschen, die miteinander klar kommen.

    „Wir sind gebrannte Kinder“, erinnert der 32-Jährige. Nach der letzten Wahl haben Franz Böhm und Hans Schardt die Fraktion verlassen und ProKT gebildet. Nach der Wahl 2002 haben Jutta Wallrapp und Rosmarie Richter eine neue politische Heimat gefunden. So etwas soll sich nicht wiederholen. „Deshalb habe ich schon im Vorfeld das Gespräch mit den Listenkandidaten gesucht“, erklärt er.

    Im Vorfeld würde er auch als Oberbürgermeister Weichen stellen, schon vor den Sitzungen die sachlichen Argumente aus den anderen Fraktionen abfragen. „Ich stehe nicht auf Zufall“, sagt er. Entsprechend würde er auch die Sitzungen leiten. Wenn alle sachlichen Argumente ausgetauscht sind, erfolgt die Abstimmung. Und zu einer Mehrheitsentscheidung muss man dann auch stehen.

    Noch sind es acht Tage bis zur Wahl. Stefan Güntner hofft, dass er es in die Stichwahl schafft. Dafür kämpft er, wie einst auf dem Fußballplatz für die Kitzinger Bayern oder für den WFV in der Bayernliga. Am Abend, wenn die Tochter längst schläft, zieht er los und verteilt seine Flyer in den Briefkästen der Stadt. 20 bis 30 Helfer unterstützen ihn dabei. Es dürfte kaum jemanden verwundern, dass sein Vater Gerhard mit von der Partie ist.

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