Ändern wird sich der Name der Schule: Aus FOS und BOS wird die Berufliche Oberschule. Der Schulversuch FOS 13, in dem die Schüler die allgemeine Hochschulreife, also das Vollabitur erwerben konnten, wird dann auch zur Regel. Neben der Fachhochschulreife, die in nur zwei Jahren absolviert wird, können Schüler in einem dritten Jahr dann auch das „normale'“ Abitur erwerben, das dann eine gleichwertige Alternative zur gymnasialen Ausbildung bietet. Ein Weg, der den Schülern der BOS schon immer offen stand, den Schülern der FOS aber erst nach einer vierjährigen Erprobungsphase möglich wurde.
„Im Bildungsland Bayern fehlen schlichtweg geeignete Lehrkräfte“
Richard Müller Schulleiter
Müller dankte dabei dem Landkreis Kitzingen, der es ermöglicht hatte, dass die Kitzinger Schule als einzige in Unterfranken an diesem Schulversucht teilnehmen konnte. Müller äußerte in diesem Zusammenhang auch die Hoffnung, dass vielen Grundschülern damit der Entscheidungsdruck für den Übertritt an das Gymnasium oder die Realschule genommen werden kann. Die Tatsache, dass sich mit 120 Gymnasiasten so viele, wie noch nie für das kommenden Schuljahr an der Beruflichen Oberschule in Kitzingen angemeldet haben, zeige die Attraktivität der Schulform.
Der Weg zur allgemeinen Hochschulreife über die Berufliche Oberschule ist aber nicht einfach. Von 396 Absolventen der 12. Klassen, dazu zählen auch die nach Würzburg ausgelagerten Schüler, die ihre Abschlussfeier bereits am Vortag hatten, haben 69 den Abschluss nicht erreicht. Und dieser Abschluss ist eine der Voraussetzungen für den Besuch der 13. Klasse.
Den Hauptgrund für das Scheitern findet der Schulleiter im mangelnden Leistungswillen einiger Schüler: „Der Job neben der Schule und ausgedehnte Freizeitaktivitäten lassen kaum Zeit für eine gediegene Vorbereitung“, sagte Müller. „Erfolge fallen nicht vom Himmel, sie müssen hart erarbeitet werden.“
„Im Bildungsland Bayern fehlen schlichtweg geeignete Lehrkräfte“, wies Müller auf ein weiteres Problem hin, das nicht nur seine Schule trifft. Vom Kultusministerium ausgeschriebene Planstellen für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften bleiben ohne Bewerbungen. Erst nach langwierigen Verhandlungen mit der Rechnungsstelle des Ministeriums war es möglich, für das kommenden Schuljahr entsprechende Lehrkräfte aus anderen Bundesländern einzustellen.
Nach Grußworten von Landrätin Tamara Bischof, der Vertreterin des Elternbeirats Carmen Bauer und von Schülersprecher Frederik Borst überreichte Schulleiter Richard Müller Ehrungen an die besten Schüler: Mit einem Notendurchschnitt von 1,4 wurde Brigitte Hassold ausgezeichnet; einen Durchschnitt von 1,7 erreichte Oliver Schatz, 1,9 Philipp Sollfrank, 2,0 Lisa Brückner und Theresia Käppner. Für sein Engagement als Schülersprecher wurde Frederik Borst geehrt.