Die Entscheidung zum künftigen Standort des neuen, und damit vierten, Kindergartens in Wiesentheid ist gefallen. Der Gemeinderat sprach sich mit einer knappen Mehrheit von acht zu sieben Stimmen für eine Fläche in der Ortsmitte, im Wohngebiet am Lindachsgraben, direkt hinter dem katholischen Pfarrheim gelegen, aus. Als zweiter möglicher Standort stand eine Fläche direkt an der Schönbornschen Kreuzkapelle, im künftigen neuen Baugebiet Seeflur, zur Debatte.
Auf dem Grundstück in der Ortsmitte soll zunächst ein Gebäude für zwei Gruppen entstehen, mit einer Option zur Erweiterung auf insgesamt fünf Gruppen. Die Gemeinde ist noch kein Eigentümer der Flächen am Lindachsgraben. Ein Teil des Areals gehört der Kirchenverwaltung, weitere Teile sind in privatem Besitz. Für beide bestünden jedoch laut Bürgermeister Klaus Köhler verbindliche mündliche Zusagen der Eigentümer.
Bürgermeister stellte Vor- und Nachteile gegenüber
In der Sitzung hatte das Gremium den bereits mehrfach vorberatenen Punkt noch einmal ausgiebig diskutiert. Zunächst stellte Bürgermeister Klaus Köhler die Vor- und Nachteile der beiden Standorte gegenüber. Die voraussichtlichen Kosten wären in etwa gleich. Für den Platz am Pfarrheim spreche unter anderem die zentrale Lage und leichte Erreichbarkeit auch für Bürger aus dem Norden Wiesentheids. Laut Köhlers Aussage würden die Behörden diesen Standort bevorzugen.
Am westlichen Ortsrand, in Nähe der Kreuzkapelle, wäre ein Bau schneller zu realisieren, weil dort bereits ein Bebauungsplan existiere. Zudem gehöre das Grundstück der Gemeinde. In unmittelbarer Nähe dort steht bereits das Krippenhaus, der Kindergarten Hortus Mariae ist ebenso nicht weit entfernt. Einschränkungen beim Bau aus Gründen des Denkmalschutzes der Kapelle seien unwahrscheinlich, hieß es.
Beide Flächen gut geeignet
Im Anschluss stellten einige Räte das Für und Wider aus ihrer Sicht dar. Generell seien beide Flächen gut geeignet, stellten alle Gemeindevertreter heraus. Hans Müller als Sprecher des Bürgerblocks sah in seinen Reihen "leichte Vorteile für den Lindachsgraben". Hier hielt Otto Hünnerkopf (CSU) die Verkehrssituation entgegen, die er wegen der Zufahrt über eine kleinen Ringstraße als kritisch ansah. Er wünschte sich zudem mehr Zeit, um das gesamte Areal rund um das innerörtliche Pfarrheim zu überdenken.
Im Seeflur entstehe ein Baugebiet, junge Familien hätten kürzere Wege zum Hort. Ähnlich sah es Michael Rückel, der eine "Rundreise durch den Ort" für manchen befürchtete, wenn ein weiterer Standort hinzu käme. Harald Godron (Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich für eine "dezentrale Verteilung der Standorte" aus. Beim Thema Verkehr hielt später Bürgermeister Köhler entgegen, dass beide Standorte in unmittelbarer Nähe von Hauptstraßen lägen.
