Pater Meinrad Dufner OSB legte kurz vor Eröffnung der Ausstellung im KUK Dettelbach noch selbst mit Hand an, richtete hier eine Gruppe aus, platzierte da eine Einzelfigur. Die Krippen wurden überwiegend in unterschiedlichen Ländern Afrikas und Südamerikas in kleinen Handwerksbetrieben hergestellt und können alle erworben werden. Vom 26. November 2021 bis 18. Dezember sind sie im KUK zu sehen.

"Als Fair-Handel stehen wir in direktem Kontakt zu unseren Produzenten und wissen, dass diese lediglich mit Materialien arbeiten, die sie vor Ort zur Verfügung haben", sagt Klaus Brönner, Betriebsleiter und Krippen-Experte. Verschiedenste Materialien kommen bei den Krippen zum Einsatz, Bananenblätter und Sisal, gegossenes Metall, Wolle, Ebenholz, Olivenholz, Mehlpapp, Glas, Ton und recycelte Dosen. Das Gemeinsame daran ist, dass es sich immer um Rohstoffe handelt, die entweder vor Ort wachsen oder recycelt sind.
"Mit der Ausstellung möchten wir auf die große Auswahl an Krippen aus der ganzen Welt hinweisen, die wir immer in unserem Fair-Handel-Markt haben", erklärt Luisa Burger, Verantwortliche für Marketing.
In der Krippe kann sich das eigene Leben spiegeln
Pater Meinrad ist ganz begeistert und sieht in den Alltagsmaterialien einen Bezug zur Menschwerdung Gottes: Gott stieg herunter zu uns Menschen, die Krippen vollziehen nun eine Bewegung von unten nach oben, indem sich derjenige, der sich mit ihrem Bau beschäftigt, dem Himmel zuwendet. Er hat auch eine Erklärung dafür, warum es eine so große Freude bereitet, eine Krippe zu bauen: Wie in einem Kinderspiel erfahre sich der Bauende im Hinstellen der Figuren selbst, denn der Platz der jeweiligen Figur ist ausschlaggebend für die Wirkung, die die Figur an sich und im Verhältnis zu den anderen Figuren in der Krippe hat.
"In der Krippenszene kann sich das eigene Leben spiegeln, in dem, was entsteht, wird Seele sichtbar", so Pater Meinrad, "das klingt nicht religiös, ist es aber bis ins Mark." Und wenn man durch die Ausstellung geht, kann man die Seele, die die verschiedenen Krippenbauer in ihre Figuren gelegt haben, förmlich sehen. Bunt oder schwarz, farbenfroh oder sehr zurückgenommen, mit einfachen oder fein ziselierten Gesichtern sind sie. Sogar eine Maria, die dem Jesuskind ihre Brust darbietet, ist dabei, südamerikanisch, lebensnah – wunderbar.
Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag 10 - 17 Uhr, Freitag 10 - 18 Uhr, Samstag 10 - 16 Uhr.




