Seit zehn Jahren ist die Gemeinde Kolitzheim nun schon als Patengemeinde mit der Volkacher Bundeswehr eng verbunden. Jetzt stand die Gemeinde wieder einmal für eine Gelöbnisfeier junger Rekruten zur Verfügung und viele Familienangehörige fanden den Weg dorthin. Der weiteste Besucher kam aus Hamburg. Und es war ein schönes Fest, wie viele Besucher bestätigten. Zuerst zeigten die Soldatinnen und Soldaten , wie man im "Feld" lebt. Dazu wurden einige Zelte aufgebaut. Unter anderem auch die berühmte "Dackelgarage", wo zwei Personen gerade noch so hineinpassen. "Da kannst du doch gar nicht drin schlafen", fragte eine besorgte Mutter ihren Sohn.
Für die männlichen Besucher war der Stand mit Maschinengewehren und anderen Waffen prädestiniert. Fachmännisch wurde diskutiert und sich an die eigene Militärzeit erinnert. Standesgemäß wurden die Anwesenden mit einem Erbseneintopf versorgt. Die nicht immer beliebte Hauptmahlzeit bei einem Einsatz im Freien. "Das Soldatenleben ist eben hart", wie ein Jungsoldat leise seinen Eltern sagte. Am frühen Nachmittag wurde es dann feierlich. Die eigentliche Gelöbnisfeier stand an. Die Soldaten der Ausbildungskompanie marschierten in Reih und Glied unter Führung ihres Kompaniechefs auf den Sportplatz. Gefolgt von einer Ehrenformation und dem Heeresmusikkorps Veitshöchheim.
Die Gäste aus Politik und dem Öffentlichen Leben nahmen auf einer Tribüne Platz. Mucksmäuschen still war es, als ein Offizier dem Bataillonskommandeur Marcel Oertel meldete:"Gelöbnisaufstellung angetreten". Unter den Klängen des Musikkorps schritt nun der Kommandeur mit dem Bürgermeister Horst Herbert die Front der Soldaten ab, der in einer Ansprache seinen absoluten Respekt vor den Soldaten aussprach. "Frieden ist keine Selbstverständlichkeit" rief er den Soldaten zu.
Der sichtlich stolze Bürgermeister betonte dabei, wie sehr sich seine Gemeinde mit der Bundeswehr verbunden fühlt. Der derzeitige Bataillonschef, Marcel Oertel, führte dazu weiter aus, dass seine Soldaten "eng mit Mainfranken verwurzelt sind." Mahnende Worte fand er im weiteren Verlauf: "Noch nie in der jüngeren Geschichte haben wir einer Herausforderung dieses Ausmaßes gegenübergestanden", und zitiert dabei den Verteidigungsminister : "Deutschland muss kriegstüchtig werden!" Noch bevor dann der Kommandeur den Eid den Soldaten abnahm, übergab er einem jungen Absolventen das Wort, der in launigen Worten die drei Monate der Ausbildung Revue passieren ließ. "Der Schritt vom Zivilleben in das Militärleben war groß", meinte er und beschrieb, wie er und seine Kameraden "in die Grundlagen des militärischen Lebens eingeführt wurden." Trotz aller Widrigkeiten betonte er aber "dass er sich persönlich weiterentwickelt hat und die Grundausbildung ihm wertvolle Lektionen für das weitere Leben gegeben hat."



