„Die Jugendlichen sind enorm stolz auf ihr Handwerk. Das hat mich beeindruckt“, fasst Barbara Becker ihre Gespräche mit Auszubildenden im Handwerk zusammen. Anlässlich des „Tages der Ausbildung“ hat die Direktkandidatin der CSU für die Landtagswahl laut einer Pressemitteilung mehrere Handwerksbetriebe und deren Auszubildende besucht.
Einer von ihnen ist der 16-jährige Joey Inzenhofer aus Buchbrunn, der seit September 2017 eine Ausbildung zum Dachdecker macht. An seiner Ausbildung gefällt ihm besonders, dass er viel Zeit draußen verbringt – auch wenn es im Winter mal kalt wird. „Du kannst auch nach Jahren noch sehen, was du mit deinen eigenen Händen geschaffen hast“, sagt er stolz.
Probleme, engagierte Azubis zu finden
Sein Chef, Timo Markert, berichtet laut Mitteilung, wie schwer es sei, engagierte Auszubildende zu finden. Eltern hätten heute einen viel zu starren Blick auf die (Schul-)Bildung ihrer Kinder und setzten diese zu oft unter Druck, einen möglichst hohen Bildungsabschluss zu erzielen.
Auch die 18-jährige Lena Bausewein berichtete stolz von ihrer Ausbildung in der Metzgerei ihrer Eltern. Sie hatte ihren Schulabschluss an der Mädchen-Realschule in Volkach gemacht, war aber von klein auf in der Metzgerei dabei und möchte diese später übernehmen. „Einen Job im Büro könnte ich mir nicht vorstellen“, sagt sie.
Besonders beliebt: Friseurin und Techniker
Die Ausbildungsbetriebe im Fleischerhandwerk und im Bäckerhandwerk haben laut CSU Landtagsabgeordnetem Otto Hünnerkopf die meisten Probleme, Azubis zu finden. Der beliebteste Ausbildungsberuf bei Frauen sei Friseurin, bei den Männern wäre es Fahrzeugtechniker oder Elektrotechniker, berichtet Kreishandwerksmeisterin Monika Henneberger.
Auf die Frage von Barbara Becker, was sie von der Politik erwarte, meint Henneberger: „Die Bundesländer könnten mehr Augenmerk auf eine Verbundausbildung legen. Dadurch kann ein Kleinunternehmer seine Möglichkeiten der Ausbildung erweitern.“
Ausbildung im Handwerk Der „Tag der Ausbildung“ ist eine Initiative des Bayerischer Staatsministeriums für Arbeit und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Das Ziel des Tages ist es, Jugendliche und deren Eltern über die berufliche Bildung in der Region zu informieren. Im Landkreis Kitzingen gibt es derzeit 490 Azubis, in Unterfranken etwa 7575. Deutschlandweit sind es rund 363 000. Das Handwerk hat in der Bundesrepublik 5,4 Millionen Beschäftigte.