Seit einem Vierteljahrhundert gibt es die „Frankobarden“, ein Doppelquartett aus Sängern, die sich der fränkischen Liedtradition verschrieben haben. Den „Geburtstag“ begeht die Gruppe mit einem Mariensingen am 22. Mai in der Dettelbacher Wallfahrtskirche.
Kreisheimatpfleger Karlheinz Wolbert und der ehemalige Bezirksheimatpfleger Reinhard Worschech haben die Gruppe 1991 ins Leben gerufen und schauen jetzt auf die Gründung zurück. Einer der Hauptgründe für die Initiative war die Wiederbelebung des fränkischen Volksliedes und vor allem des Mundartliedes.
Denn was im südlichen Bayern selbstverständlich sei, hätten die Franken laut Worschech allzu lang vernachlässigt: Die Erhaltung ihrer Mundart und Dialekte. Ein Herzensanliegen sei es auch gewesen, die alten Lieder für nachfolgende Generationen zu erhalten und das gemeinsame Singen zu pflegen.
Rund 150 Lieder umfasst das Repertoire der Frankobarden, die meisten davon vierstimmig. Viele der Lieder hat der kürzlich verstorbene Liedersetzer und Komponist Ludwig Moritz aus Gefäll in der Röhn für die Gruppe neu gesetzt, manches komponiert und den Frankobarden gewidmet. Dass diese Musik bei echten Profis in guten Händen ist, zeigt sich bei einem Blick auf die Mitglieder: Acht Männer, die fast alle einen Chor leiten, singen zusammen in vier Stimmen. Beim Einüben eines Stückes kann es da schon mal Diskussionen geben, schließlich sitzen lauter Experten am Tisch. Aber wie immer in der Musik herrschen klare Regeln und das Ergebnis kann sich in jedem Fall hören lassen. Und wer den Frankobarden dann zuhört, lässt sich in fränkische Landschaften tragen oder traditionelle Feste mitfeiern, die in den Liedern beschrieben werden. Einen Teil ihres Liedgutes tragen die Sänger dann wieder in ihre eigenen Chöre und helfen so mit, dass alte Lieder nicht vergessen werden.
Ihr 25-jähriges Bestehen feiern die Frankobarden wie bereits vor fünf Jahren mit einem Mariensingen in der Dettelbacher Wallfahrtskirche. Am kommenden Sonntag, 22. Mai, um 17 Uhr findet es unter dem Motto „Maria, Maienkönigin, dich will der Mai begrüßen“ statt. Da der Frühling in diesem Jahr etwas länger hat auf sich warten lassen, soll das Konzert neuen Schwung und Elan in das Singen des Doppelquartettes bringen.
Veranstalter des Mariensingens ist die Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik des Bezirks Unterfranken. Neben den Frankobarden tritt der Männergesangverein Großlangheim auf, der Dreigesang „Die Sameds“ aus Richelbach, die Schrollamusikanten und an der Orgel Rita Selzam. Reinhard Worschech wird durch das Programm führen. Der Eintritt beträgt fünf Euro.