Mit der Erstellung eines Konzeptes waren Dagmar Stonus und Jochen Ramming von der Firma FranKonzept beauftragt worden.
Während der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins legten sie die Inhalte der umfangreichen Skizze vor, die in den kommenden Wochen zu einem richtigen Rahmenkonzert erweitert wird.
Der Tenor des Abends: Auf alle Fälle rechtfertige die überregionale, kulturelle Bedeutung Volkachs und seiner Umgebung die Realisierung des Museumsprojekts.
Mit einem Blick in die Zukunft könne die "Barockscheune" für die gesamte Mainschleifenregion tatsächlich zu einem neuen, kulturellen Zentrum avancieren.
Zunächst ging Dagmar Stonus auf die kulturelle Bedeutung von Volkach und der Mainschleife und ihre exponierte Stellung auf fränkischem Raum ein.
Das Vorhaben der Stadt, ein kulturhistorisches Museum mit lokalem Bezug zu errichten, stelle einen weiteren begrüßenswerten Schritt auf dem eingeschlagenen Weg dar, betonte Stonus. Das Angebot würde entschieden bereichert, befasse man sich doch hier mit einem der schönsten und interessantesten Teilgebiete Frankens.
Im Hinblick auf die zahlreichen Touristen erscheine eine ausführliche Darstellung der regionalen Geschichte und der historisch gewachsenen Kultur wünschenswert. Auf diesem Wege würden Anreize geschaffen, um die Bürger Volkachs und der Nachbargemeinden zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den historischen und kulturellen Wurzeln anzuregen.
Die erwünschte Doppelnutzung des Museums als Veranstaltungs- und Repräsentationsort einer Dauerstellung führe exakt in diese Richtung.
Die Konzeption umfasse zwei wesentliche Hauptpunkte, ging Jochen Ramming detailliert auf das allgemeine Nutzungskonzept für das Gesamtgebäude und die inhaltliche Konzeption der Dauerausstellung ein.
Grundlage beider Arbeitsschritte seien die konkreten Anforderungen, die die Stadt Volkach an ein städtisches Museum stelle. Einerseits müsse es als museale Einrichtung die Geschichte und Kultur der Mainschleifenregion dokumentieren, andererseits solle das Gebäude auch als Veranstaltungsort für die unterschiedlichsten kulturellen Aktivitäten genutzt werden.
Der Baukörper der Barockscheune und die Umbaupläne des Volkacher Architekten Reinhold Jäcklein würden dieser angestrebten Mehrfachnutzung voll und ganz Rechnung tragen.
Erdgeschoß und Anbau seien als Eingangshalle mit allen notwendigen, musealen Einrichtungen gedacht. Der verbleibende Raum sei als Sonderausstellungsfläche nutzbar, daneben der Vortragsraum.
Die drei Obergeschosse und der Gewölbekeller seien der musealen Dauerausstellung vorbehalten. Für die Kellerräume sei die "frühe Besiedlung der Mainschleifenregion" geplant, für das erste Obergeschoß "Erläuterungen zur Funktion einer typisch fränkischen Stadt". Im zweiten Obergeschoß sollen der Main, die Fährschiffahrt, der Weinbau und Zeugnisse katholischer Frömmigkeit als bedeutsamste Punkte herausgegriffen werden.
Das dritte Obergeschoß schließlich soll die Entdeckung der romantischen Mainschleife, als bis heute gültige Grundlage der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Gebietes, enthalten.
Die Nutzungsräume würden sich also in keinster Weise beeinträchtigen. Aufgrund der räumlichen Trennung würden sie sogar zeitgleiche Aktivitäten zulassen. Es ergebe sich also eine "glückliche Kombination", die für alle Fremden und Einheimischen eine Attraktion darstellen würde. Dem inhaltlichen Konzept und der räumlichen Gliederung lägen äußere Vorbedingungen zugrunde, so Ramming abschließend.
Bei einem städtischen Museum ginge es um Geschichte und Kultur der Stadt und des Umlandes mit zentralem Thema. Die historischen Grundlagen müßten ernstgenommen und die bedeutenden Punkte der regionalen Kulturentwicklung herausgefiltert werden.
Die zweite Konzeptionsvorgabe liefern die vorhanden Bestände der musealen Exponate.