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Kitzingen: Frisörin rät: Finger weg von der Schere

Kitzingen

Frisörin rät: Finger weg von der Schere

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    Monika Henneberger führt einen Frisörsalon in Mainbernheim und ist seit 2000 Obermeisterin der Frisörinnung Kitzingen. Zurzeit ist auch ihr Salon geschlossen.
    Monika Henneberger führt einen Frisörsalon in Mainbernheim und ist seit 2000 Obermeisterin der Frisörinnung Kitzingen. Zurzeit ist auch ihr Salon geschlossen. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    Der Frisurentrend für dieses Frühjahr: länger, grau und ohne akkurate Kontur. Seit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine Ausgangsbeschränkung verkündet hat, sind die knapp 50 Frisörsalons im Landkreis geschlossen. Damit sind auch Hausbesuche verboten, erklärt Innungsmeisterin Monika Henneberger, die ihren Salon in Mainbernheim betreibt. Möchte eine Kundin nicht auf ihr Lieblingsprodukt verzichten, dürfen die Frisöre es aber vorbeibringen. 

    Seltsames Bauchgefühl

    Auch wenn es für die Frisöre im Landkreis eine harte Durststrecke ist, findet Henneberger die Schließung richtig. In der Woche vor der Ausgangsbeschränkung wurde in ihrem Salon noch gearbeitet. "Wir haben die Kunden weit auseinander gesetzt und nichts mehr im Gesicht gemacht", sagt sie. "Es war eine komische Stimmung, ein seltsames Gefühl im Bauch und wirklich hart an der Grenze."

    Über mangelnde Arbeit kann sie sich als Innungsmeisterin nicht beklagen. Jeden Tag sitzt sie am PC, beantwortet Fragen ihrer 33 Innungsmitglieder, hilft bei der Bürokratie für Kurzarbeit und Soforthilfen oder leitet Infos der Handwerkskammer und anderen Institutionen weiter. "Kopf hoch!", macht sie sich und allen anderen Mut. "Es kommt auch wieder eine Zeit nach Corona!"

    Nicht selbst zur Schere greifen

    In der werden sich Frisöre sicherlich nicht über zu wenig Arbeit beschweren. Graue Haare wollen gefärbt, Wellen wieder zu Locken werden und Vokuhila ist wohl auch keine Lösung für immer. Apropos Lösung: Henneberger rät dringend davon ab, selbst zur Farbtube oder zur Schere zu greifen. "Lieber graue Haare als selber färben", rät sie.

    "Denken Sie daran: Es ist kein Frisör zu Schadensbehebung da." Überhaupt, wo wolle man denn im Moment besonders schick hin. Auch den Politikern gehe es nicht anders als dem Ottonormalbürger. Mit fachmännischem Blick habe Henneberger im Fernsehen gesehen, dass etliche einen Frisörtermin nötig hätten. 

    Nötig vielleicht nicht, aber wichtig sind die wöchentlichen Besuche für ältere Kunden. Neben der sitzenden Frisur geht es ihnen vor allem um die Begegnung mit Menschen. An sie denkt Henneberger besonders. "Jeder Salon hat solche Kunden", sagt sie. "Da sieht man wie wichtig der Frisör ist."

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