Wenn ein Mann zu seiner Frau „Alte Nebelkrähe“ sagt, ist das nicht unbedingt nett. Man muss vielmehr davon ausgehen, dass das Paar länger miteinander verheiratet ist. Wobei wir jetzt nicht darüber diskutieren wollen, ob der Vergleich für die Krähe oder die Frau eine größere Beleidigung ist.
Vielmehr ist es aus gegebenem Anlass angebracht, sich mit der Krähe zu beschäftigen. Sie gehört zusammen mit den Raben zur Familie der Rabenvögel. Die größeren Vertreter werden als „Raben“, die kleineren als „Krähen“ bezeichnet.
Die Gattung umfasst 42 Arten. In Europa kommen der Kolkrabe, die Rabenkrähe und Nebelkrähe, die Saatkrähe und die Dohle vor.
In Kitzingen hat sich darüber hinaus eine Unterart entwickelt, die noch keinen Namen hat, künftig wohl aber als gemeine Stresskrähe in die Lehrbücher gelangen dürfte.
Die gemeine Stresskrähe ist, wie der Name schon sagt, gemein. Was sich darin zeigt, dass sie über Spielplätzen nistet, die dann geschlossen werden müssen, weil die Vögel nicht nur Spielplatz-afin sind, sondern auch eine gute Verdauung haben. Dementsprechend kacken sie unfassbar viel.
Damit der Kitzinger Rosengarten nicht zur Latrine wird und der Spielplatz unter den Exkrementen nicht versinkt, versucht der Bauhof derzeit, die Nester über dem Spielplatz im Rosengarten zu räumen.
Dummerweise haben die Kitzinger Krähen die Angewohnheit, standorttreu zu sein, zumal die Mietpreise sich bei uns ja durchaus noch sehen lassen können.
Die Stadt überlegt nun, eine V-Mann-Krähe in die Kolonie einzuschleusen. Die Maßnahme dürfte zu spät kommen: Die Bauhof-Mitarbeiter sollten ihre Niederlage eingestehen und sich in Sicherheit bringen, bevor sie – wir sagen das einfach mal so deutlich – ganz zugeschissen werden.