Ein Schmuckstück mitten im Dorf: Nach eineinhalb Jahren Bauzeit ist die Sanierung der Kirche St. Michael in Krautheim abgeschlossen. Beim Erntedank-Gottesdienst am Sonntag mit Dekan Günther Klöss-Schuster und Pfarrerin Victoria Fleck wurde die St. Michaelskirche wieder feierlich eingeweiht. Den Gottesdienst konnten die Menschen – Abstand muss sein in Corona-Zeiten – auch auf einem Bildschirm in der Aussegnungshalle miterleben.
Vertrauensmann Dieter Barth ließ die Phasen der Sanierung Revue passieren. Erhebliche Mängel im Dach des Langhauses hatten eine Maßnahme dringend notwendig gemacht. Im Juli 2017 fanden die ersten Beratungen vor Ort statt. 2018 erstellte das Architekturbüro Zeltner in Mainbernheim die ersten Entwürfe, die der Gemeinde in einer Versammlung vorgestellt wurden. Der Plan sah die Sanierung des Turms innen und außen sowie des Langhauses vor. Der Vorplatz sollte neu gestaltet und der Kircheneingang behindertengerecht errichtet werden. Bei der Innensanierung waren vor allem Malerarbeiten zu erledigen.

Wegen ausstehender Finanzierungshilfen verzögerte sich der Baubeginn. Im Frühjahr 2020 fiel der Startschuss. Die Gesamtkosten bezifferte Barth mit 436 000 Euro. 230 000 Euro Fördermittel kamen von der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Hauptsponsoren waren die Stiftung der Raiffeisenbank Frankenwinheim, die Buchingerstiftung Frankenwinheim, die Gemeinde Frankenwinheim, die Stadt Volkach, die Sparkassenstiftung Kitzingen, das Bayerische Landesamt für Denkmalschutz, das Amt für ländliche Entwicklung, das Dekanat Castell und die Unterfränkische Kulturstiftung. Die Bevölkerung spendete rund 35 000 Euro.
Der Dekan spricht von mutiger Entscheidung
Viele fleißige Hände hätten bei der Renovierung geholfen, betonte Barth. In mindestens zehn größeren Einsätzen wurden der Abriss des Vorbau, die Turmdrainage und der Pflasterausbau erledigt. Barth dankte besonders Wolfgang Schmiedel für die ehrenamtliche Begleitung des Projekts sowie Architekt Harald Haberkamm vom Architekturbüro Zeltner. Dekan Klöss-Schuster würdigte das Engagement der kleinen Gemeinde und ihres Kirchenvorstands. Dessen Entscheidung zu renovieren sei bewundernswert und mutig gewesen. "Es war ein großer Kraftakt", so der Dekan.

Der Kirchenvorstand mit Barth, Doris Götz, Kerstin Schmiedel, Jürgen Feldhäuser und das Helferteam hätten viele Stunden ehrenamtlich auf der Baustelle verbracht, betonte Pfarrerin Fleck. "Die Kirche ist wunderschön geworden", freute sich die Seelsorgerin. Innen sei sie jetzt hell und freundlich. "So wie wir sie uns immer gewünscht haben." Mit symbolischen Danke-Händen, die die Kinder der Gemeinde gebastelt hatten, bedankte sich die Pfarrerin bei allen Helfern. Ihre Vorfreude auf viele Feste auf dem neuen Vorplatz erlebte im Anschluss an den Gottesdienst unter den Klängen des Posaunenchors gleich ihre Premiere. Bis in die Abendstunden wurde die Abschluss der Sanierung gemeinsam gefeiert.